Die finnische Wirtschaft dürfte heuer um 0,5 Prozent schrumpfen. Damit geht die Wirtschaftsleistung in dem erfolgsverwöhnten nordeuropäischen Land zum dritten Mal in Folge zurück. Das zweitgrößte Finanzinstitut des Landes, die schwedisch-finnische Nordea-Bank, stellte den ursprünglich bereits für 2014 erhofften Aufschwung in ihrer Prognose um ein weiteres Jahr zurück.
2015 rechnet Nordea zwar immer noch mit einem Wachstum von 1 Prozent, das ist aber gegenüber den bisherigen Aussichten eine Halbierung. Nordea schrieb in den Ausführungen zur revidierten Prognose, Finnland weise alle Anzeichen einer Wirtschaftsdepression auf.
Die Gefahr einer länger dauernden Krise sei gestiegen, heißt es darin. Viel hänge davon ab, wie sich die Wirtschaftsbeziehungen mit dem Nachbar Russland entwickelten. Die finnische Wirtschaft würde spürbar unter ausgeweiteten (EU-)Sanktionen gegen Russland leiden, schrieb Nordea weiter.
Die finnische Wirtschaft leidet unter anderem immer noch unter dem Verlust der dominierenden Stellung ihrer ehemaligen Lokomotive Nokia auf dem Handy-Weltmarkt und dem erst jüngst vollzogenen Verkauf des Kerngeschäfts an Microsoft.
2012 wanderte die BIP-Entwicklung in Finnland mit minus ein Prozent erstmals seit der Krise in den 1990er Jahren unter Null.
