Protest von Glaswerk-Mitarbeitern gegen Schließung

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Hunderte Mitarbeiter des Bleikristall-Herstellers Nachtmann, eine Tochter der Tiroler Riedel Glas, haben gegen die Schließung ihres Werks im niederbayerischen Ort Riedlhütte demonstriert. Rund 500 Menschen seien am Freitag auf die Straße gegangen, sagte am Samstag der Betriebsratsvorsitzende des Werks, Georg Seidl. Das Unternehmen will das Werk in Riedlhütte bis zum Jahresende schließen.

Dadurch verlören 250 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz, sagte Seidl. Die Mitarbeiter wollten aber nicht aufgeben. "Wir versuchen, die Entscheidung noch ins Positive zu wenden." Für das Werk, in dem Bleikristall-Gläser hergestellt werden, gebe es nach wie vor genügend Aufträge. Dementsprechend solle die Produktion auch nicht komplett eingestellt, sondern verlagert werden. Nach den Worten Seidls wird im Fall einer Werksschließung in Riedlhütte das Nachtmann-Werk in Weiden in der Oberpfalz ausgebaut.

Nachtmann hatte die Schließung der Glashütte mit der weltweiten Wirtschaftskrise begründet. Das 1834 gegründete Unternehmen hatte bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Personal reduziert, zuletzt waren noch 830 Menschen bei dem Glashersteller beschäftigt. Seit fünf Jahren gehört der ehemalige Familienbetrieb zum österreichischen Weinglashersteller Riedel in Kufstein (Tirol). Vor einem Jahrzehnt hatte Nachtmann mit mehreren Tochterfirmen noch rund 2.000 Mitarbeiter.

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