Rechtsstreitigkeiten drücken Deutsche-Bank-Gewinn

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Milliardenschwere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten haben den Gewinn der Deutschen Bank im dritten Quartal fast komplett aufgezehrt. Auch das schwache Geschäft im Investmentbanking trug dazu bei, dass der Vorsteuergewinn auf 18 Millionen Euro schrumpfte. Zum Vorjahr war das ein Rückgang um 98 Prozent - deutlich stärker als von Analysten erwartet.

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 51 (Vorjahr: 754) Mio. , wie der Branchenprimus am Dienstag mitteilte. An der Börse herrschte Ernüchterung: Vorbörslich notierte die Aktie vier Prozent im Minus.

Für Rechtsstreitigkeiten legte die Deutsche Bank abermals 1,2 Mrd. Euro zur Seite, den Großteil davon für Altlasten im US-Hypothekengeschäft. Damit summiert sich die gesamte Vorsorge inzwischen auf über 4 Mrd. Euro, was Deutschlands größtes Geldhaus bei seinem Umbau belastet, wie die beiden Co-Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen einräumten: "Wir kommen Schritt für Schritt auf unserem auf drei Jahre angelegten Weg voran, eine hervorragende Plattform für die Deutsche Bank zu bauen", erklärten sie. "Dabei standen wir Herausforderungen gegenüber und werden auch in den kommenden Quartalen weitere Herausforderungen zu bewältigen haben." Entwarnung signalisiert das Führungsduo also noch nicht.

Die Aufarbeitung der Finanzkrise hält die Deutsche Bank schon länger in Atem. Die Vorwürfe reichen von fragwürdigen US-Hypothekengeschäften über Zinsmanipulationen bis hin zu angeblichen Bilanztricksereien.

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