Nach US-Urteil

Red Bull: Erster Anwalt will klagen

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Wegen falscher Werbeversprechen könnten Konsumenten Millionen bekommen.

Von wegen Red Bull verleiht Flügel! Seit Jahren schon wirbt der österreichische Getränkekonzern weltweit mit seinem markanten Werbeslogan, aber: Er stimmt nicht – so der aktuelle Richterspruch eines US-Gerichts. Ein Amerikaner klagte das Unternehmen von Didi Mateschitz wegen Falschaussage, zwang Red Bull zu einer Entschädigungszahlung von 16,5 Millionen Euro.

Aber das war vielleicht längst nicht alles. Denn jetzt überlegt bereits der erste österreichische Anwalt, ebenfalls gegen den Mega-Konzern aus Salzburg vorzugehen.

"Das wäre eine spannende Aufgabe"
„Ich bin selbst kein Geschädigter, aber wenn sich jemand betroffen fühlt, kann er sich sehr gerne an mich wenden“, erklärt Werner Tomanek im Gespräch mit ÖSTERREICH. „Das Ganze wäre eine wirklich spannende juristische Aufgabe!“

Fest steht aber auch: Im Gegensatz zu Amerika haben es solche Mega-Klagen in Österreich deutlich schwerer. „In den USA gibt es eine andere Rechtstradition“, erklärt Jurist Tomanek. „Es kann ja niemand wirklich daran glauben, dass ein Getränk Flügel verleiht. Trotzdem hat der Kläger hier vor Gericht recht bekommen.“

Red Bull übrigens nimmt den Wirbel ziemlich gelassen. „Der Marketingansatz war immer humorvoll, wahrheitsgemäß und korrekt“, hieß es am Freitag.

Tomanek: "Prozess ist spannende Herausforderung"

Der Rechtsanwalt will Klage gegen Mateschitz’ Getränkekonzern prüfen.

ÖSTERREICH: Wie erklären Sie sich den 16-Millionen-Euro-Vergleich in den USA?
Werner Tomanek: In den USA gibt es eine andere Rechtstradition. Es kann ja niemand wirklich daran glauben, dass ein Getränk Flügel verleiht. Trotzdem hat der Kläger hier vor Gericht recht bekommen.
ÖSTERREICH: Welche Chancen hätte eine solche Klage denn in Österreich?
Tomanek: Ich bin selbst kein Geschädigter, aber wenn sich jemand betroffen fühlt, kann er sich sehr gerne an mich wenden. Das Ganze wäre eine wirklich spannende juristische Aufgabe! Die Chancen auf so einen Vergleich wie in Amerika sind bei uns aber eher gering. (mud)

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