Wien

Rotes Kreuz will Grünes Kreuz

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Ein Vorvertrag für die Übernahme ist bereits unterzeichnet.

Das Wiener Rote Kreuz (Landesverband) hat bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) die beabsichtigte hundertprozentige Übernahme des vor allem im in Wien tätigen Rettungs- und Krankentransportunternehmens "Grünes Kreuz" angemeldet. Es geht um den Zusammenschluss bei den "Rettungs-, Sanitäts- und Krankentransportdienstleistungen mit 1. September. Beide Organisationen bestätigten den Plan am Montag.

Ein Vorvertrag für die Übernahme sei unterzeichnet, mit dem "Closing" im kommenden September zu rechnen, erfuhr die APA zunächst. Das Rote Kreuz (Landesverband) hat in der Bundeshauptstadt keine monopolartige Stellung, es gibt mehrere Mitbewerber im Rettungs- und Krankentransportwesen. Da aber das Rote Kreuz in Österreich im Krankentransportsektor eine sehr wichtige Rolle spiele, sei eine Anmeldung bei der Bundeswettbewerbsbehörde erfolgt, hieß es im Hintergrund. Das "Grüne Kreuz" als Marke bleibe erhalten, Synergien sollten gehoben werden.

"Die beiden Organisationen stellen sich gemeinsam für die sich rasch ändernden Anforderungen und Kundenbedürfnisse auf. Wiener Rotes Kreuz und Grünes Kreuz planen vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen ab 1. September 2015 eine enge Zusammenarbeit. Das Grüne Kreuz wird Teil des Verbundes des Wiener Roten Kreuzes, Verwaltung und nachgeordnete Prozesse werden zusammengeführt. Für Kunden, Patienten und Partner bleibt alles unverändert: Die beiden anerkannten Organisationen werden mit getrennten Marken eigenständig weiter geführt", hieß es in einer gemeinsamen Presseaussendung. Standorte, Rufnummer etc. blieben erhalten. Die künftige Zusammenarbeit würde zu keinem Personalabbau führen. "Effizienz, Qualität und Ausfallssicherheit sowie die Leistungsfähigkeit bei Großschadensereignissen" könnten hingegen gesteigert werden.

Das Grüne Kreuz wird bei Genehmigung der Schritte seinen Geschäftsbereich in eine gemeinnützige Gesellschaft übertragen. "Die dazu erforderlichen Vereinbarungen sind von den Vertragspartnern unterschrieben. (...) Die gesellschaftsrechtliche Transformation des Vereines Grünes Kreuz in eine GmbH ist Voraussetzung für die Übernahme durch das Wiener Rote Kreuz (WRK). Diese Transformation wird in den kommenden Wochen durchgeführt", hieß es in der Aussendung weiter.

Beide Organisationen sind Mitglieder im Wiener Rettungsverbund und Partner der MA 70 (Wiener Berufsrettung) und der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK). Alexander Lang, Landesgeschäftsleiter des Wiener Roten Kreuzes: "Sowohl das Wiener Rote Kreuz als auch das Grüne Kreuz haben ein starkes Interesse daran, den Kundinnen und Kunden für jeden Rettungs- oder Krankentransport das geeignete Transportmittel zeitnah und mit kompetenter, umfassend geschulter Begleitung zur Verfügung zu stellen." Es gehe auch um Optimierung gemeinsamer Prozesse und Kostenreduktion.

Kurt Plattner, Geschäftsleiter Grünes Kreuz, wurde in der Aussendung so zitiert: "Dies ist ein Zusammenschluss zweier Rettungsorganisationen, die einander in den Bereichen Serviceorientierung und Strategie ähnlich sind." Man stelle die Patienten in den Mittelpunkt, zu eine Reduktion von Beschäftigen werde es nicht kommen.

 

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