Haltbarmilch begehrt

SalzburgMilch erobert China

Teilen

Chinesen haben nach Skandal wenig Vertrauen in heimische Produkte

Milch aus den Alpen erobert China: SalzburgMilch - ein im Vormonat aus Alpenmilch und Käsehof fusioniertes Unternehmen - exportiert seit einigen Monaten erhebliche Mengen Haltbarmilch in die Volksrepublik. Bisher gingen 60 Container nach China, sagte Geschäftsführer Christian Leeb am Mittwochabend in der Sendung "Salzburg heute" des ORF.

60 Container seien zwar noch keine Riesenmengen, „aber es ist gut, wenn man bei einer neuen Entwicklung auf dem Weltmarkt dabei ist." Dabei ist die Milch aus Salzburg den Chinesen einiges wert, denn umgerechnet kostet ein Packerl H-Milch aus Salzburger Produktion dort vier Euro.

Laut Leeb könnte Haltbarmilch aber erst der Anfang sein. Denn Interesse gebe es in China auch an Frischmilch. Wegen der geringen Haltbarkeit müsste diese allerdings nicht auf dem Seeweg, sondern als Luftfracht in die Volksrepublik transportiert werden. Auf diesem Weg könnte die Milch binnen 24 Stunden in China sein, hätten ihm die Chinesen vorgerechnet, so der Geschäftsführer.

Der Grund für die verstärkte Nachfrage an Milch aus Europa dürfte mit dem Milchpulver-Skandal zusammenhängen. Dieser hatte China 2008 erschüttert: Damals waren sechs Babys an mit Melamin gestrecktem Milchpulver gestorben, 300.000 weitere wurden davon krank. Das Misstrauen der Chinesen gegenüber einheimischen Produkten ist seither allgemein groß. Konsumenten, die es sich leisten können, kaufen seither häufig ausländische Produkte.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.