Schweden kämpft gegen AstraZeneca-Übernahme

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Die schwedische Regierung hat die Aktionäre des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca aufgefordert, das 106 Mrd. Dollar (77,6 Mrd. Euro) schwere Offert des US-Rivalen Pfizer abzulehnen.

"So lange es nicht klarer wird, welche Auswirkungen Pfizers halbfeindliche Übernahme von AstraZeneca hat, sollten die Anteilseigner ernsthaft eine Ablehnung des Angebots in Betracht ziehen", schrieben die Minister für Finanzen, Unternehmen und Bildung - Anders Borg, Annie Loof und Jan Borklund - in einem Beitrag für das "Wall Street Journal" vom Freitag. Regierungschef Fredrik Reinfeldt und Oppositionsführer Stefan Lofven hatten sich zuletzt schon besorgt über den Plan des US-Konzerns geäußert. Die schwedische Regierung fürchtet ebenso wie die britische den Abbau von Arbeitsplätzen in ihren Ländern.

AstraZeneca war 1999 aus der Fusion der schwedischen Astra und der britischen Zeneca hervorgegangen. Der Konzern hat derzeit 52.000 Mitarbeiter, davon 7.000 in Großbritannien und 6.000 in Schweden. Die Sorge vor einem Abbau von Arbeitsplätzen liegt auch darin begründet, dass Pfizer in den vergangenen Jahren nach milliardenschweren Übernahmen etwa von Warner-Lambert, Pharmacia und Wyeth stets massiv Stellen strich.

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Pfizers Offert wird von AstraZenecas Management als deutlich zu niedrig abgelehnt, obwohl der US-Konzern sein Angebot bereits angehoben hat. Börsenexperten erwarten deshalb eine nochmalige Aufstockung.

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