Die französische Großbank Societe Generale hat den wegen Bestechung angeklagten Chef ihrer Russland-Tochter Rosbank entlassen. Wladimir Golubkow habe die Firma mit sofortiger Wirkung verlassen, teilte Rosbank am Montag mit. Sein erster Stellvertreter, Igor Antonow, werde die Aufgaben geschäftsführend übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden sei.
Golubkow war vergangenen Monat wegen Bestechungsvorwürfen festgenommen und später angeklagt worden. Die Ermittler berufen sich auf Filmmaterial - darauf ist Golubkow mit stapelweise Bargeld auf seinem Schreibtisch zu sehen. Der Manager hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm bis zu sieben Jahre Haft.
Die Societe Generale ist ab 2006 bei der Rosbank eingestiegen und hält mittlerweile 82 Prozent. Dafür wurden geschätzt vier Mrd. Euro auf den Tisch gelegt. Die Korruptionsaffäre hat erneut Fragen zum Russland-Geschäft der Franzosen aufkommen lassen. Denn die Rosbank brachte Societe Generale bisher keine nennenswerte Gewinne ein. Der Ernennung eines Nachfolgers für Golubkow muss auch die russische Zentralbank zustimmen.