Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun sagt, die Aufregung um die Siemens-Niederlage gegen General Electric im Übernahmepoker von Alstom habe sich gelegt. Den VAI-Mitarbeitern in Linz macht er indes Hoffnung.
In Sachen des Joint-Ventures von Siemens beim Anlagenbauer VAI mit Mitsubishi glaubt Hesoun, "den idealen Partner gefunden" zu haben. "Die Produktbereiche der beiden Unternehmen überlappen sich kaum, wir können die Stärken bündeln." Zwar spürten beide Unternehmen die Stahlkrise, aber die VAI könne "vom besseren Markt in Asien profitieren. Das erhöht die Chancen für den Standort Linz." Mit Mitsubishi könne Siemens den Bereich "wesentlich besser aufstellen als im Alleingang und das sichert auch die Arbeitsplätze ab".
Die Umstrukturierung von Siemens von 16 auf 9 Divisionen mache Sinn. "Mit der Umstrukturierung bringen wir die operativen Divisionen näher an den Markt", hofft Hesoun im Gespräch mit der Zeitung.
Dass es im Energiebereich für Siemens Österreich im Vergleich zum Bahnsektor weniger Aufträge wegen geringer Investitionen gibt, führt der Manager im "Kurier" darauf zurück, dass im Bereich der Kraftwerke "die skurrile Situation der Pseudo-Energiewende wirkt". "Unsere Auftraggeber müssen neuwertige Kraftwerke bilanziell abschreiben. Das lässt die Investitionsfreude nicht unbedingt steigen. Es ist eine wirklich perverse Situation, dass wir die effizientesten Kraftwerke (Gaskraftwerke, Anm.) nicht betreiben, aber alte Kohlekraftwerke wieder anfahren."