Die mitten in der Sanierung steckende Solarworld AG verleibt sich das Thüringer Solarwerk des Industriekonzerns Bosch ein. Solarworld übernehme am Standort Arnstadt eine Zellfertigung mit einer Produktionskapazität von 700 Megawatt (MW) und eine Modulfertigung mit 200 MW sowie insgesamt 800 Mitarbeiter, teilte der Konzern mit.
Zum Kaufpreis machte Solarworld keine Angaben, erklärte aber, der Kauf werde die Finanzmittel nicht reduzieren. Reuters hatte von Insidern in den vergangenen Wochen erfahren, Solarworld erhalte sogar eine Art Mitgift von Bosch.
Bosch-Chef Volkmar Denner hatte die unter Bosch Solar Energy firmierende Sparte mit 3.000 Mitarbeitern im Frühjahr auf die Verkaufsliste gesetzt. Bosch hatte 530 Mio. Euro in den Standort investiert. Doch der Preisverfall in der Branche sorgte dafür, dass Bosch 2,4 Mrd. Euro in der Solartechnik verbrannte.
Zur Zukunft des Werks hat am Dienstagvormittag eine Mitarbeiterversammlung begonnen. Derzeit sind in Arnstadt noch 1.600 Mitarbeiter beschäftigt. Nach hohen Verlusten hatte Bosch den Komplettausstieg aus dem Solar-Geschäft Anfang 2014 beschlossen.