Die anhaltende Euro-Schuldenkrise drückt weiter auf die Stimmung der deutschen Wirtschaft. Der ifo-Geschäftsklimaindex gab im April zum zweiten Mal in Folge nach und sank deutlich von 106,7 auf 104,4 Punkte, wie das Münchner ifo-Institut am Mittwoch mitteilte.
"Die deutsche Konjunktur legt eine Verschnaufpause ein", sagte ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen. Zwar bewerteten die Firmen ihre aktuelle Lage nach wie vor als gut, dennoch herrsche in den Chefetagen mehr Zurückhaltung. "Auch die Erwartungen an den zukünftigen Geschäftsverlauf sind nochmals zurückgenommen worden."
Fachleute hatten angesichts des Ärgers rund um die Rettung von Zypern, der Regierungskrise in Italien und vieler weiterer ungelöster Probleme in der Eurozone mit einem leichten Rückgang bei dem wichtigsten Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft gerechnet.
Im März war der Index überraschend gefallen, nachdem er seit November unablässig gestiegen war. Erst bei drei Veränderungen in die gleiche Richtung nacheinander sprechen Fachleute von einer Trendwende. Noch hält sich der ifo-Index auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Für den Wert befragen die Wirtschaftsforscher monatlich 7.000 Firmen.