Millionen-Prozess

Streit um Lauda-Erbe: Schwere Vorwürfe gegen Birgit

Seit dem Tod von Niki Lauda im Jahr 2019 tobt ein erbitterter Erbstreit um sein Millionenvermögen.

Der langjährige Anwalt und Vertraute des Formel-1-Helden, Haig Asenbauer, spricht nun erstmals öffentlich – und teilt gegenüber "Bild" scharf gegen Laudas Witwe Birgit aus. "Ich nenne es mal posthume Ehrenbeleidigung, die hier seit fast sechs Jahren passiert", sagt Asenbauer.

Birgit Lauda hatte ein Jahr nach Nikis Tod gegen die verfügten Erbschafts- und Stiftungsregelungen und die ihr zugedachten Versorgungsleistungen geklagt. Zu den Leistungen zählen laut "Bild" unter anderem zwei Luxushäuser, Fuhrpark, Urlaube, Schulgelder und ein fünfstelliger Geldbetrag pro Monat. Bei ihren Klagen geht es um mehr als 30 Millionen Euro.  

"Bedauerlicherweise müssen wir als Stiftungsvorstände feststellen, dass ausgehend von den Klagen, die Birgit Sieberer Lauda gegen die Privatstiftung Lauda (Anm. kurz PSL) und ihre Tochtergesellschaft eingebracht hat, absurdeste Behauptungen über Niki Lauda kursieren, die er in keinster Weise verdient hat. Da Niki selbst dazu nichts mehr sagen kann, ist es unsere Aufgabe, einiges klarzustellen", so Stiftungsvorstand Asenbauer weiter.

Asenbauer wehrt sich gegen Behauptungen

So sei etwa behauptet worden, dass Niki Lauda seine Kinder Mia und Max "vergessen" oder gar "übergangen" habe. Asenbauer will klarstellen: "Tatsächlich hat Niki Lauda verfügt, dass Mia und Max mehr vom Stiftungsvermögen erhalten sollen als alle anderen Familienmitglieder."

In den vergangenen sechs Jahren seien über 30 Millionen Euro an Laudas Familie geflossen – "die Hälfte, also 15 Millionen, an Birgit Lauda und ihre Kinder", rechnet Asenbauer vor. "Es gibt wohl nur wenige Stiftungen in Österreich, die derartig hohe Beträge auszahlen", so der Stiftungsvorstand. Ihre Darstellung, sie habe Erfolge vor Gericht erzielt, sei laut Asenbauer "Fantasie- und Wunschvorstellung".

Um diese Millionen-Prozesse geht es

Birgit Sieberer-Lauda habe die Privatstiftung Lauda auf 22 Millionen Euro und eine Tochtergesellschaft der Stiftung auf 8,5 Millionen geklagt, sagt Asenbauer gegenüber "Kurier". Sie sehe das als ihren Pflichtteil und sei der Meinung, dass es zu wenig sei, "was sie schon zu Lebzeiten von Niki bekommen hat und was sie aus der Stiftung bekommt", so der Stiftungsvorstand. Laut Asenbauer seien beide Gerichtsverfahren in erster Instanz abgeschlossen. Birgits Klage um die 8,5 Millionen Euro sei vom Gericht abgewiesen worden. Sie sei zum Ersatz der Verfahrenskosten in Höhe von 700.000 Euro verurteilt worden und habe gegen das Urteil berufen. Beim zweiten Verfahren sei das Beweisverfahren abgeschlossen. Das Urteil werde laut Asenbauer in den kommenden Wochen erwartet.  

Asenbauer: "Schwer schädigend für ihre eigenen Kinder"

"Alles, was sie verlangt, geht zulasten ihrer eigenen Kinder", so der Vorwurf des Stiftungsvorstands im "Kurier"-Interview. Denn: Niki Lauda habe festgelegt, dass bei Klagen einer Mutter (Birgit oder Marlene) die jeweiligen Kinder belastet werden. So soll die Vermögensaufteilung zwischen den zwei Familien ausgewogen bleiben. Das wisse Birgit "ganz genau", so Asenbauer. Sie negiere, "dass sich ihre Klagen nur am Papier gegen die Stiftung, wirtschaftlich aber gegen ihre eigenen Kinder Max und Mia richten", sagt der Stiftungsvorstand. Marlene, Lukas und Matthias würden anerkennen, dass sie eine großzügige Versorgung erhalten – Birgit dagegen sei "nicht nur unzufrieden", sondern bekämpfe die Verfügungen von Niki gerichtlich, wirft ihr Asenbauer vor.

Der Anwalt sagt gegenüber "Bild": "Was Birgit tut, ist schwer schädigend für ihre eigenen Kinder." Denn jeder Euro, den sie der Stiftung entzieht, fehle letztlich Mia und Max.

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