Deutlicher Anstieg

Mietpreis-Schock kurz vor Weihnachten in Österreich

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Die Mietpreisbremse der Regierung gilt noch nicht. Im 3. Quartal sind die Mieten wieder stark gestiegen, meldet die Statistik Austria.

Während die von der Bundesregierung angekündigte Mietpreisbremse erst nächste Wochebeschlossen werden soll und noch nicht gilt, sind die Mieten im dritten Quartal laut Statistik Austria neuerlich deutlich gestiegen.

Im Vergleich zum Zeitraum von Juli bis inklusive September des Vorjahres haben die durchschnittlichen Mietkosten inklusive Betriebskosten im Sommerquartal um acht Prozent auf 9,50 Euro pro Quadratmeter zugelegt. Ohne Betriebskosten gab es einen Anstieg um 9,2 Prozent auf 7,10 Euro je Quadratmeter.

Wir haben immer höhere Mietanstiege gesehen

"Seit dem Plus von 6,6 Prozent im dritten Quartal 2022 haben wir von Quartal zu Quartal immer höhere Mietanstiege gesehen, die im zweiten Quartal 2023 in einen Zuwachs von 11,1 Prozent gipfelten", erinnerte Behördenchef Tobias Thomas. "Im dritten Quartal 2023 war die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahresquartal nun erstmals wieder niedriger, blieb jedoch weiterhin auf einem höheren Niveau als vor dem starken Inflationsanstieg." 

Mietpreisbremse soll 2024 kommen

Der von der schwarz-grünen Regierung im August angekündigte Mietpreisdeckel soll im Dezemberplenum beschlossen werden. Ab 2024 sollen gewisse Mieten so höchstens um 5% steigen dürfen.  

Die Koalition hatte Ende August angekündigt, dass Mieterinnen und Mieter mit gesetzlich geregeltem Mietverhältnis - also etwa im gemeinnützigen Wohnbau - künftig mit maximal 5 Prozent Mietzinserhöhung pro Jahr rechnen müssen. Gelten soll die Regelung in den kommenden drei Jahren. Ab 2027 soll sowohl bei Kategorie- als auch bei Richtwertmieten die Valorisierung anhand der durchschnittlichen Inflation der vergangenen drei Jahre berechnet und der 5 Prozent übersteigende Teil bei der Anpassung nur zur Hälfte berücksichtigt werden, heißt es im Entwurf "Mietrechtliches Inflationslinderungsgesetz".

Regierungsparteien brachten keine Verfassungsmehrheit zusammen

Der bisherige Entwurf enthält allerdings Verfassungsbestimmungen, die für die notwendige Zweidrittelmehrheit auch die Zustimmung von SPÖ und FPÖ erforderten. Die Regierung begründete die ursprünglich angestrebte Verfassungsmehrheit mit einem zusätzlichen Schutz für Mieterinnen und Mieter, um den Deckel "gesetzlich wasserdicht" zu machen und vor "allfälligen Klagen" zu schützen.

So hoch sind die durchschnittlichen Mietkosten in Österreich

Die Miete inklusive Betriebskosten betrug nun im dritten Quartal laut Statistik Austria im österreichweiten Durchschnitt 631 Euro pro Wohnung auf Basis der 9,50 Euro pro Quadratmeter. Dabei lagen die durchschnittlichen Betriebskosten bei 160,60 Euro pro Wohnung bzw. 2,50 Euro je Quadratmeter. Die Miete ohne Betriebskosten (Nettomiete) betrug im durchschnittlich 473,40 Euro pro Hauptmietwohnung bzw. 7,10 Euro pro Quadratmeter.
 

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