Vor allem beim Essen

Teuerung zwingt zwei Drittel der Österreicher zum Sparen

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Gespart wird beim Essen gehen und beim Urlaub, beim Einkaufen wird auf Sonderangebote gewartet.

Die allgemeine Teuerung trifft gut zwei Drittel (69 Prozent) der Österreicher hart. Die Preissteigerungen beim Strom und den Lebensmitteln hat auch das Konsumverhalten deutlich geändert. Sprich es wird gespart, wo es geht. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

22 Prozent meinten gar, ihr Haushalt sei "sehr stark" von der Teuerung betroffen, 47 Prozent sagten "eher stark". 21 Prozent erklärten, "eher keine" Belastungen zu spüren. Nur fünf Prozent wollen "gar nichts" spüren, fünf Prozent machten keine Angaben.

Vor allem beim Essen wird gespart

Die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben dazu geführt, dass vor allem beim Essen gehen oder bestellen (63 Prozent), beim Urlaub (54 Prozent), beim Lebensmitteleinkauf (57 Prozent) und Möbelkauf (54 Prozent) sehr bis einigermaßen stark gespart werde. Beim Sport (34 Prozent) oder den Hobbys achten hingegen nur 34 bzw. 43 Prozent darauf, ihre Ausgaben zu senken.

Teuerung ändert Kaufverhalten

Auch das Kaufverhalten an sich hat sich bei mehr als der Hälfte der Österreicher verändert. Gefragt, was man konkret umgestellt habe, meinten jeweils 62 Prozent, nun länger und häufiger auf Aktionen zu warten, bzw. überhaupt nur noch nach Sonderangeboten zu greifen. 45 Prozent gehen grundsätzlich nun seltener einkaufen und 44 Prozent kaufen überhaupt weniger Produkte. Knapp ein Drittel gab an, im Vergleich zu früher mehr Second Hand Ware zu besorgen. Generell zeigten sich Frauen (55 Prozent) laut der Studie preisbewusster als Männer (51 Prozent).

Stimmung "unterdurchschnittlich optimistisch"

Weiters hat IMAS auch wieder die Grundstimmung der Österreicher erhoben. Und diese sei heuer "unterdurchschnittlich optimistisch". War es früher - wie eine Längsschnittanalyse seit 1972 zeige - vor allem die Angst vor dem Jobverlust, die die Stimmung der Befragten trübte, ist es seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine die Teuerung. So blickten Personen, die besonders stark von den Einsparungsnotwendigkeiten betroffen sind, deutlich pessimistischer und sorgenvoller auf die kommenden zwölf Monate, konkret waren es 71 Prozent. Hingegen gaben sich nur 57 Prozent aus jener Gruppe, die kaum oder nicht von der Teuerung im Alltag betroffen sind, pessimistisch.

1.033 Personen ab 16 Jahre wurden zwischen dem 6. und 30. Juni für die Studie in Face-to-Face-Interviews befragt.

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