Anstieg auf 4,1%

Teuerungs-Schock: DIESE Preise explodieren jetzt

Die Inflation in Österreich ist im August auf 4,1 Prozent gestiegen. In allen Bereichen hat sich die Teuerung fortgesetzt - vor allem Energie wurde deutlich teurer. Die Herbstlohnrunde wird durch die höhere rollierende Inflation noch brenzliger.

Starker Anstieg der Teuerung in Österreich. Mit 4,1% ist sie doppelt so hoch wie der von der EZB angestrebte Wert. Und mehr als doppelt so hoch wie der EU-Schnitt. Die Statistik Austria Schnellschätzung ist alarmierend.

Höchster Wert seit März  

"Das ist der höchste Wert seit März 2024. Fast alle Ausgabengruppen trugen zu diesem Anstieg bei", erklärte die fachstatistische Generaldirektorin der Statistik Austria, Manuela Lenk, laut Aussendung. Im Juli lag die Teuerungsrate bei 3,6 Prozent.

Dabei verzeichnete der Bereich Energie mit plus 5,9 Prozent einen besonders kräftigen Zuwachs.

Zum einen hätten die Treibstoffpreise deutlich weniger preisdämpfend gewirkt als zuletzt, zum anderen seien die Strompreise weiter gestiegen - im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30% (!).

Den größten Einfluss auf die Teuerung hatten im August abermals die Dienstleistungen, die um 4,7 Prozent zulegten.

Dahinter folgten Nahrungsmittel, Tabak und Alkohol, deren Preise um 5,0 Prozent stiegen.

 

Das Liniendiagramm zeigt die Inflation in Österreich von Februar 2024 bis August 2025. Die Werte sinken zunächst auf etwa 2 % und steigen danach wieder an. Im August 2025 liegt die Inflation laut Schätzung bei 4,1 %. Quelle: Statistik Austria.

 

 

Kerninflation bei 3,8 Prozent

Die Kerninflation, bestehend aus Industriegütern und Dienstleistungen, lag im August bei 3,8 Prozent. Zum Vormonat Juli stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) um 0,2 Prozent.

Der EU-weit vergleichbare harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Österreich lag im August laut Schnellschätzung ebenfalls bei 4,1 Prozent, im Vergleich zum Vormonat Juli stieg der Index um 0,3 Prozent. Das ist mehr als doppelt so hoch wie der EU-Schnitt von 2 %.

Heißer Herbst: Rollierende Inflation entscheidend für Herbstlohnrunde

Die Inflation der vergangenen zwölf Monate, also von September 2024 bis August 2025, beträgt 2,8 Prozent. Wobei es sich heute um eine Schnellschätzung handelt, den endgültigen August-Wert veröffentlicht die Statistik Austria am 17. September. Die Höhe der Jahresteuerung, auch als rollierende Inflation bezeichnet, ist für die Herbstlohnrunde von zentraler Bedeutung. Denn einen Abschluss unter der rollierenden Teuerung haben die Gewerkschaften bis dato ausgeschlossen. Der Kanzler fordert jetzt genau das.

Besonders gespannt blickt der Handel auf den VPI. Denn für die mehr als 430.000 Handelsangestellten wurde im Vorjahr ein Zwei-Jahres-Abschluss erzielt. Sie erhielten für heuer 3,3 Prozent mehr Gehalt, 2026 soll es um 0,5 Prozent mehr als die rollierende Inflation geben. Allerdings sinkt die Erhöhung 2026 mit steigender Teuerung und endet bei 2,9 Prozent. Sollte die Jahresinflation über 3 Prozent liegen, dann wollen sich die Sozialpartner doch heuer noch einmal zusammen setzen.

Kritik von Gewerkschaft und Agenda Austria

Die Gewerkschaft (ÖGB) fordert zur Eindämmung der Inflation eine  "schlagkräftige Anti-Teuerungskommission", oe24 berichtete,  die Preise überwacht, Beschwerden aus der Bevölkerung prüft und "wirksame Maßnahmen" setzt. Außerdem sollen Energieversorger, speziell kommerzielle Einspeiser und Händler, stärker an den Netzkosten beteiligt werden, so ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth.

Der wirtschaftsliberale Think Tank Agenda Austria sieht das Problem in zu hohen staatlichen Hilfsleistungen. "Damit ist viel Geld ins System geflossen und hat die Nachfrage hochgehalten, während das Angebot knapp war", so Agenda-Austria-Ökonom Hanno Lorenz in einer Stellungnahme. Nach Vorstellung des Instituts sollten Energieanbieter privatisiert und so für mehr Wettbewerb gesorgt werden. "Was die Wirtschaft braucht, ist nicht mehr, sondern weniger Staat", so Lorenz.

Kritik an der Regierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS kam auch von der FPÖ: "Die Österreich-Inflation ist direkte Folge der Wirtschaftspolitik von Schwarz-Rot-Pink", so FPÖ-Wirtschaftssprecherin Barbara Kolm in einer Aussendung. Besonders kritisch sehe man auch "den blinden Gehorsam gegenüber der EU-Kommission". Die Blauen fordern "tiefgreifende Strukturreformen" und "die Bewältigung des staatlichen Ausgabenexzesses".

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