Daheim muss Tsipras seinen Sparplan verteidigen, in Brüssel um Milliarden kämpfen.
13 Seiten stark, zehn Kapitel: So sieht das Griechen-Reformpapier aus, das Experten der Troika (EU, IWF, EZB) und die 19 Euro-Finanzminister am Samstag bei ihrem Treffen bewerten müssen. Winken die Finanzchefs die Vorschläge durch, könnten die 28 -EU-Staats- und Regierungschefs am Sonntag neue Finanzhilfen für Athen beschließen.
Geplant sind 53,5 Milliarden für die nächsten drei Jahre aus dem ESM, dem Euro- Rettungsschirm.
Fix ist das aber noch lange nicht. , schließlich kämpft Griechenlands -Premier Alexis Tsipras (, 40), kämpft derzeit an zwei Fronten:
- In Brüssel entscheiden die Euro-Experten über sein Reformangebot.
- Daheim in Athen sieht er sich mit einer breiten Wutwelle konfrontiert: Viele seiner eignen Parteimitglieder lehnen das Reformpapier strikt ab, vor allem der linke Flügel. Die Menschen sind wütend: „Tsipras verrät uns“, hieß es in Athen.
Erst Freitagnacht stimmte entschied das griechische Parlament über das umstrittene Reform-Papier ab. Eine Letzt e-Entscheidung stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch aus.
Aufstand gegen Premier Tsipras in eigenen Reihen
Das in Brüssel vorgelegte Papier enthält für die linke griechische Regierung enorme soziale Sprengkraft:
- Über weite Teile enthält es Sparvorschläge, die von den Griechen bei ihrem Referendum mit überwältigender Mehrheit (62 Prozent) abgelehnt wurden.
- Premier Tsipras musste auch zahlreiche Wahl-Versprechen (keine neuen Steuern, keine weiteren Privatisierungen), verwerfen.
- Außerdem haben an dem Papier jene französischen Experten der Gläubiger-Troika mitgeschrieben, die Tsipras erst im Frühjahr rausgeworfen hat.
K. Wendl
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