Unicredit will bis zu 15 Mrd. Euro von EZB

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Die italienische Großbank Unicredit will in den Topf der Europäischen Zentralbank (EZB) greifen und 14 bis 15 Mrd. Euro an Krediten abrufen. Die endgültige Höhe stehe aber noch nicht fest, sagte Vorstandschef Federico Ghizzoni der Zeitung "La Stampa" (Donnerstagausgabe). Etwa die Hälfte des Geldes solle an die Wirtschaft im Heimatland weitergereicht werden - inklusive der günstigen Zinsen.

Gerade um die Kreditvergabe der Banken in den südlichen Euro-Ländern in Gang zu bekommen, hat die EZB ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen. Dazu gehören Geldspritzen von maximal einer Billion Euro in den nächsten zwei Jahren. Die Finanzinstitute bekommen das günstige Geld aber nur, wenn sie es Unternehmen nachweislich für Investitionen etwa für neue Maschinen zur Verfügung stellen. So soll die Wirtschaft angekurbelt werden. Denn aus Angst vor immer mehr faulen Krediten hatten viele Geldhäuser in den Euro-Schuldenländern zuletzt beim Neugeschäft gebremst. In Italien bekamen Firmen das sehr deutlich zu spüren.

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Italiens Notenbank-Chef Ignazio Visco geht davon aus, dass die heimischen Banken insgesamt mehr als 200 Mrd. Euro von der EZB abrufen. Das dürfte die Wirtschaft anschieben, sagte er am Donnerstag auf einer Bankenkonferenz. Um den Finanzsektor bei den faulen Krediten zu entlasten, schloss er staatliche Unterstützung nicht aus. Denn der bisherige Abverkauf der kritischen Portfolios etwa an spezialisierte Fonds gehe nur sehr langsam voran.

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