Vielen Angestellten droht die Entlassung

Streik bei finanziell angeschlagenem Galeria-Konzern von René Benko

Teilen

In 19 Kaufhäusern des insolventen Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof haben sich Beschäftigte am Samstag an ganztägigen Warnstreiks beteiligt. Die Geschäfte blieben aber geöffnet.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte zu den Arbeitsniederlegungen in drei deutschen Bundesländern aufgerufen. Betroffen waren Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen. In Hamburg wurden alle fünf Warenhäuser bestreikt, in Baden-Württemberg sechs und in Hessen acht, wie die Landesbezirke von Verdi mitteilten.

"Sämtliche Filialen sind geöffnet, und das wird so bleiben", sagte ein Unternehmenssprecher am Samstag in Essen. Zuvor hatte der Galeria-Vorstand die Streikmaßnahmen als rechtswidrig bezeichnet.

4000 Mitarbeitern droht Jobverlust

Hintergrund der Protestaktionen ist der von den Gläubigern gebilligte Sanierungsplan für das Unternehmen. Er sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor, was den Verlust von etwa 4000 Arbeitsplätzen bedeuten würde.

Verdi begründete die Warnstreiks nicht mit dem Sanierungsplan, sondern mit festgefahrenen Tarifverhandlungen für die rund 17.000 Beschäftigten. Die Gewerkschaft verlangt unter anderem die Anerkennung der regionalen Flächentarifverträge des Einzelhandels.

Vorstand kritisiert Streiks

Der Galeria-Vorstand hatte Pläne für Warnstreiks kritisiert. "Die geplanten Streikmaßnahmen sind offensichtlich rechtswidrig und drohen ruinöse Schäden zu verursachen, für die Sie haftbar zu machen wären", schrieben Konzernchef Miguel Müllenbach und der Galeria-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz an die Verdi-Spitze. Der Brief lag dem Portal "Business Insider" vor. Beide Chefs erinnerten daran, dass sich Galeria nach wie vor in einem Insolvenzverfahren und einer "existenziellen Krisensituation" befinde.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten