Eine Wende am US-Arbeitsmarkt ist nicht in Sicht. Die Firmen haben im Oktober unerwartet wenige Stellen geschaffen und dem lauen Jobmarkt keine neuen Impulse verliehen, wie die private Arbeitsvermittlung ADP am Mittwoch mitteilte. Im Privatsektor entstanden nur 130.000 Stellen. Dies war der geringste Anstieg seit April.
Zudem wurden auch im September deutlich weniger als 150.000 Stellen geschaffen, wie sich nun herausstellte. "Der Arbeitsmarkt verliert an Schwung, er hat jedoch keinen Einbruch erlitten", sagte Chefökonom Mark Zandi von Moody's Analytics.
Angesichts der schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktzahlen dürfte die Notenbank Federal Reserve auf ihrer Zinssitzung am Mittwochabend (MEZ) an ihren milliardenschweren Konjunkturspritzen festhalten. Die Geldpolitiker um Fed-Chef Ben Bernanke, die Vollbeschäftigung fördern sollen, werden aber genauer als sonst auf die Daten schauen. Denn der offizielle Arbeitsmarktbericht für Oktober wird wegen der Behördenschließungen im Zuge des Haushaltsstreits - auch Shutdown genannt - erst Ende nächster Woche vorliegen.
Der ADP-Bericht basiert auf einer privatwirtschaftlichen Umfrage, während die amtliche Arbeitsmarktstatistik zusätzlich den Stellenaufbau im Staatssektor umfasst. "Da der öffentliche Sektor während des Shutdowns wohl keine neuen Stellen geschaffen hat, deutet der ADP-Report auf einen sehr verhaltenen Stellenaufbau außerhalb der Landwirtschaft im Oktober hin", so die Bayern-LB-Ökonomin Christiane von Berg.