Offert an Streubesitz

VKW verlässt Wiener Börse

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Grund sind die hohen Kosten und der große Aufwand durch Börsennotierung.

Die zur Vorarlberger Illwerke/VKW-Gruppe gehörende Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) zieht sich von der Börse zurück. Die Aufsichtsräte der Vorarlberger Illwerke AG und der VKW hätten am Freitag einen entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit. Demnach wolle man ein Delisting durchführen und die Aktien dauerhaft von der Wiener Börse nehmen.

Aufsichtsratsvorsitzender Bertl Widmer betonte, dass aktuell nur etwa 1,6 Prozent der VKW-Aktien an der Börse gehandelt würden. Demgegenüber stünden aber hohe Kosten und ein nicht unbeträchtlicher Aufwand, den die Börsennotierung mit sich bringe. So müsse die VKW nach den International Financial Reporting Standards (IRFS) berichten und diverse Pflichten nach dem Börsengesetz erfüllen.

Laut VKW-Vorstand Christof Germann hat dies zu zwei getrennten Finanzbereichen für die VKW und die nicht börsennotierte Illwerke AG geführt. "Mit dem Delisting können wir die Bereiche zusammenlegen und dadurch Synergien nutzen", erklärte Germann.

Freiwilliges Übernahmeangebot
Dem Beschluss der Gremien am Freitagnachmittag zufolge werden die Illwerke den Kleinaktionären der VKW ein freiwilliges Übernahmeangebot zum aktuellen Börsenkurs von 180 Euro je Stückaktie machen. "Es wird aber keinen Squeeze-out geben, das heißt, wer diese wünscht, kann weiterhin Kleinaktionär bleiben", sagte Germann. Nur ein Handel über die Börse werde nicht mehr möglich sein, die Inhaberaktien werden in Namensaktien umgewandelt.

Die Angebotsunterlage für das freiwillige Übernahmeangebot werde unverzüglich der Übernahmekommission angezeigt und in weiterer Folge veröffentlicht werden. Der endgültige Beschluss zum Delisting soll laut Germann in der Hauptversammlung der VKW am 27. Juni fallen.

VKW AG und Illwerke AG sind zwar rechtlich selbstständige Aktiengesellschaften, stehen aber seit 2001 unter gemeinsamer personeller und organisatorischer Führung. Das Land Vorarlberg hat als Alleineigentümer der VIW und Verfüger über 76,4 Prozent (des Grundkapitals) der VKW-Aktien im Jahr 2001 die Anteile an der VKW an die VIW übertragen. Der Großteil der Privataktionäre der VKW nahmen damals das Angebot an, ihre Aktien an die VIW zu verkaufen.

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