Für die Eröffnung ist nach mehreren Verschiebungen inzwischen der Herbst 2020 angepeilt.
Äußerungen eines Lufthansa-Vorstands zu einem möglichen Abriss des immer noch nicht eröffneten Berliner Hauptstadtflughafens BER haben empörte Reaktionen der Verantwortlichen in Berlin und Brandenburg hervorgerufen.
"Die drei Gesellschafter sind sich einig: Der Flughafen wird fertiggebaut", sagte Senatssprecherin Claudia Sünder am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Flughafen-Chef Engelbert Lütke-Daldrup bemerkte zu den Äußerungen: "Das ist Unsinn."
"Das Ding wird abgerissen"
Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" hatte Lufthansa-Vorstand Thorsten Dirks mit den Worten zitiert: "Meine Prognose ist: Das Ding wird abgerissen und neu gebaut." Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels erklärte daraufhin, das Unternehmen habe auf keinen Fall für einen Abriss des Flughafens plädieren wollen. "Das war eine zugespitzte Äußerung, um auf das Ausmaß der Probleme am Flughafen hinzuweisen", ergänzte Matthias Eberle, Sprecher der Lufthansa-Billigfluglinie Eurowings. Lufthansa habe auch keinen solchen Ratschlag geben wollen.
Dirks hatte die Prognose Abriss und Neubau demnach am Freitag auf dem "Unternehmertag am Tegernsee" abgegeben, wo er als Eurowings-Chef geredet hatte. Die AUA-Mutter Lufthansa stehe vor dem Problem, dass ihre Ausstattung im Hauptstadtflughafen zwar installiert, nach jahrelanger Verzögerung der Eröffnung inzwischen aber bereits überholt sei.
Austausch von 750 Monitoren
Erst am Donnerstag hatte die Flughafengesellschaft bekanntgegeben, dass 750 Monitore für die Fluggastinformation ausgetauscht werden. Sie seien vor der 2012 geplanten Eröffnung eingebaut worden, sechs Jahre mit der allgemeinen Stromversorgung mitgelaufen und hätten nun das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Für die Eröffnung ist nach mehreren Verschiebungen inzwischen der Herbst 2020 angepeilt.