China strebt engere Koordinierung mit den USA an

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Die Regierung in Peking wolle ihre Wirtschaftspolitik mit den USA koordinieren, um die Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten abzufedern, sagte ein hochrangiger Vertreter des chinesischen Finanzministeriums.

Die europäische Schuldenkrise sei eine internationale Herausforderung. "Sie betrifft die Erholung der weltweiten Wirtschaft und bedarf deshalb einer gemeinsamen Antwort der internationalen Gemeinschaft", sagte Zhu Guangyao im Vorfeld hochrangiger Beratungen beider Länder kommende Woche. Er bekräftige zudem Chinas Forderung nach einem Schuldenabbau in den USA.

Die Krise in Europa unterstreiche, dass die Regierung in Washington ihren eigenen Haushalt in Ordnung bringen müsse, sagte Zhu. Die Verschuldung habe ein besorgniserregendes Niveau erreicht.

China ist mit US-Staatsanleihen von fast 860 Mrd. Dollar der größte Gläubiger der USA und hat das Land wiederholt zur Konsolidierung ermahnt, um den Wert dieser Anleihen zu sichern. Zhu lenkte mit seiner erneuten Forderung die Aufmerksamkeit vor dem Strategie- und Wirtschaftsdialog am Montag und Dienstag ganz auf die Sorgen Chinas, das seinerseits wegen seiner Währungspolitik in der Kritik steht.

Noch vor einem Monat wurde dieser Streit als das wichtigste Thema bei dem Treffen gehandelt, es tritt aber wegen der Europa-Krise und angesichts einer offenbar kräftigeren Erholung der US-Wirtschaft zunehmend in den Hintergrund.

Im Kampf gegen die Wirtschaftskrise hatte China den Yuan im Juli 2008 wieder fest an den Dollar gekoppelt und damit eine drei Jahre anhaltende Aufwertung gestoppt. Die wirtschaftliche Erholung der Volksrepublik führte zu immer stärkerer Kritik an dieser Politik. USA und EU werfen der Regierung in Peking vor, damit ihre Exportwirtschaft zu begünstigen.

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