Nach einer Stagnation bei den Firmenpleiten im 1. Quartal 2010 befürchtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) für das Gesamtjahr jedoch wieder einen deutlichen Zuwachs.
Angesichts der wieder steigenden Energiepreise und der lahmenden Exportnachfrage könne es durchaus sein, dass die Zahl der Firmenpleiten heuer sogar stärker als 2009 - wo ein Plus von 9,4 % verzeichnet wurde - steigen könnte, so der AKV. Nach Creditreform und Kreditschutzverband von 1870 (KSV) hat der AKV heute die Insolvenzahlen für das 1. Quartal 2010 vorgelegt.
Demnach stagnierten die Gesamtinsolvenzen (Firmen und Private) mit minus 2 Fällen bei 4.195 Pleiten. Die Unternehmenspleiten sanken im Jahresvergleich um 5,7 % auf 1.603 Fälle, die Privatkonkurse hingegen legten um 3,8 % auf 2.592 zu.
Die Gesamtsumme der Passiva betrug in den ersten drei Monaten 1,07 Mrd. Euro, ein Plus von 210 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresquartal, 7.438 Arbeitsplätze waren durch Pleiten gefährdet, um 1.286 Personen weniger als vor einem Jahr.
Von den 1.603 Firmenpleiten entfallen 859 Fälle auf eröffnete Verfahren, was einem Rückgang um 10,2 Prozent entspricht. 744 Fälle wurden mangels Masse abgewiesen (+0,3 %).
Die österreichischen mittelständischen Unternehmen seien auch im 1. Quartal 2010 gut durch die Krise gekommen, so der AKV. Die privaten Schuldner finden wegen steigender Arbeitslosigkeit immer weniger finanzielle Unterstützung im Familienverband oder bei ihren Partnern und drängen daher verstärkt in den Privatkonkurs.
Die meisten Pleiten gab es im Bereich Gaststätten, Bau und Transport. Zu den größten Insolvenzen bis jetzt der Konkurs des Maschinenbauers Reich-Austria mit 44,5 Mio. Euro Passiva, gefolgt von der Elektrohandelskette Cosmos mit 30,8 Mio. Euro.