Georg Fischer in der Verlustzone

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Der auch in Österreich tätige Schweizer Industriekonzern Georg Fischer (GF) ist aufgrund der Krise tief in die roten Zahlen gerutscht. Im ersten Halbjahr 2009 lief ein Verlust von 139 Mio. Franken (91,7 Mio. Euro) auf, wie die Traditionsfirma in Schaffhausen mitteilte. Im Vergleichszeitraum 2008 hatte GF noch 109 Mio. Franken verdient.

Schon im vergangenen Mai hatte das Unternehmen heftig auf die Bremse getreten und ein Sparprogramm mit Verringerung der Produktionskapazitäten und Jobabbau angekündigt. Die Zahl der Mitarbeiter soll im Vergleich zu Ende 2008 weltweit um 2.300 oder 16 Prozent sinken. 1.300 Stellen wurden bereits gestrichen. Die Kosten für das Sanierungsprogramm haben das Halbjahresergebnis mit 59 Mio. Franken belastet.

Der Konzern, der aus einer 1802 gegründeten Kupferschmelze hervorgegangen ist, sieht Anzeichen dafür, dass die konjunkturelle die Talsohle erreicht ist. Er setzt darauf, 2010 beim operativen Ergebnis in die schwarzen Zahlen zurückzukehren. Beim Umsatz geht GF in diesem Jahr von einem Minus von 30 Prozent aus. In den ersten Monaten sanken die Erlöse um 39 Prozent auf 1,45 Mrd. Franken.

Besonders von der Krise in Mitleidenschaft gezogen wurde die GF-Autozulieferersparte. Die Erlöse brachen um 46 Prozent auf 626 Mio. Franken ein. Zu dem Geschäftsfeld gehören unter anderem zwei große Gießereien in Singen (Kreis Konstanz) und Mettmann (Nordrhein-Westfalen) mit je etwa 1.000 Mitarbeitern.

Auf dem deutschen Markt stellte GF im Mai und Juni dank Abwrackprämie und Steuererleichterungen eine geringfügige Besserung fest. Schwer gebeutelt von der Krise wurde auch die Sparte Werkzeugmaschinen unter dem Namen Agie Charmilles. Dagegen ist der Bereich Rohrleitungsbau bisher besser davongekommen.

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