Wifo-Zahlen

Kurzarbeit sicherte rund 8.400 Jobs

Teilen

Durch die heuer erstmals breit eingesetzte Kurzarbeit dürften 8.400 Beschäftigungsverhältnisse gesichert worden sein, berichtet das Wifo. Die Bildungskarenz hat im Jahresschnitt mit 4.900 Fällen ebenfalls stark zur vorübergehenden Reduktion des Arbeitskräfteangebotes bei Aufrechterhaltung der Beschäftigungsverhältnisse beigetragen. Einschränkungen bei den betrieblichen Lehrstellen wurden durch den Ausbau überbetrieblicher Lehrausbildungsplätze aufgefangen.

Österreichs Arbeitsmarkt hat auf den stärksten Einbruch der Realwirtschaft seit 50 Jahren mit einem Beschäftigungsrückgang und einer markanten Zunahme der Arbeitslosigkeit reagiert, die voraussichtlich auch 2010 anhalten werden, zieht das Wifo Bilanz.

Nach einer Phase deutlicher Beschäftigungsexpansion in den Jahren 2006-2008, in der die Zahl der aktiven Beschäftigungsverhältnisse um durchschnittlich mehr als 2 % pro Jahr gewachsen ist, folgten ein Einbruch von -1,3 % und ein drastischer Anstieg der Arbeitslosenquote um 1,3 Prozentpunkte auf 7,1 %, einschließlich Schulungsteilnahmen 1,6 Prozentpunkte auf 8,8 %.

Besonders betroffen von den Folgen des Konjunktureinbruchs waren laut Wifo Jugendliche und die vorwiegend männlichen Beschäftigten in den exportorientierten Bereichen der Sachgütererzeugung, einschließlich der schwerpunktmäßig dort beschäftigten Leiharbeitskräfte.

Im weiteren Verlauf der Krise verbreiterte sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit und betraf zunehmend auch Frauen und Dienstleistungsbranchen. Die Arbeitsmarktpolitik habe bereits in den ersten Monaten der Krise, als in den Betrieben noch große Unsicherheit über deren Ausmaß und die weiteren Produktionsperspektiven bestand, "deutliche" Initiativen gesetzt.

Qualifizierungsmaßnahmen und Strukturwandel werden wichtiger

Die Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass mit Fortdauer der Krise Maßnahmen zur intensiveren Qualifizierung und zur Unterstützung der Reorientierung der Arbeitskräfte an Bedeutung gewinnen werden. Damit sollte der durch die Krise beschleunigte Strukturwandel und die veränderten Anforderungen an die Arbeitskräfte begleitet werden.

Für bestimmte Zielgruppen wie Jugendliche oder Langzeitarbeitslose könnte die öffentliche Hand auch die direkte Schaffung von - temporären - Beschäftigungsmöglichkeiten, etwa in sozialökonomischen Betrieben, fördern oder direkt ihre Arbeitgeberfunktion zur gezielten Verbesserung der Beschäftigungssituation nutzen.

Kurzarbeitsphasen sollten hingegen zunehmend auslaufen oder, sollte eine mittelfristige Verringerung des Arbeitskräftebedarfs absehbar sein, in betriebliche Arbeitszeitmodelle übergeführt werden, so das Wifo.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.