Q1: 1.604 Pleiten

Mehr Privatkonkurse, weniger Firmenpleiten

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Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) hat die endgültigen Insolvenzzahlen vorgelegt: Demnach gingen die Unternehmensinsolvenzen im Jahresvergleich um 5,6 % auf 1.604 Pleiten zurück, die eröffneten Verfahren sanken sogar um 10,3 % auf 864 Fälle.

Die Verbindlichkeiten sanken um deutliche 27,4 % auf 633 Mio. Euro, bei den betroffenen Dienstnehmern gab es einen Rückgang um 23,2 % auf 6.300 Personen.

Im 1. Quartal waren 25.600 Gläubiger betroffen, um 24,3 % weniger als vor einem Jahr. Größte Pleite war der Konkurs der steirischen Umwelt- und Entsorgungsfirma U.E.G.-A.D.L. mit Passiva von 62,5 Mio. Euro, gefolgt von der Elektrohandelskette Cosmos mit 39,5 Mio. Euro.

Das erste Quartal sei noch nicht geeignet, einen Gesamtjahrestrend aufzuzeigen, so Hans-Georg Kantner vom KSV. Die Jahresabschlüsse seien noch nicht alle fertig und auch die günstige Entwicklung bei Konsumgütern werde sich heuer voraussichtlich nicht fortsetzen lassen.

Das Auslaufen der Kurzarbeitsmodelle werde "zu nachhaltigen Freisetzungen führen", so Kantner. Dadurch werde der Arbeitsmarkt einen "Dämpfer" erhalten. Außerdem werde der Effekt der Einkommenssteuerentlastung 2009 heuer nicht wiederholt werden können.

Bei den Privatkonkursen gab es ein Plus von 2,8 % auf 2.245 eröffnete Verfahren. Verglichen mit dem Jahresdurchschnitt 2009 war das sogar ein Rückgang um 0,3 %. Ob es sich dabei um eine Stagnation handle, werde sich erst nach den ersten 6 Monaten zeigen, so Kantner.

Insgesamt geht der KSV davon aus, dass in Österreich 100.000 bis 150.000 Personen insolvent sind. Die Passiva bei Privatkonkursen sanken im 1. Quartal leicht, und zwar um 0,5 % auf 259,1 Mio. Euro.

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