Wirtschaftswachstum

Österreicher kaufen mehr im Land ein

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Drittes Quartal lief besser als zweites - nur gedämpfte Auslandsnachfrage.

Das Wirtschaftswachstum in Österreich blieb im Sommer "solide", heißt es im Bank-Austria-Konjunkturindikator. Im dritten Quartal erreichte der Konjunkturindikator einen Durchschnitt von 0,9, gut doppelt so hoch wie im zweiten Quartal (0,4 Prozent). Das magere Wirtschaftswachstum von nur 0,1 Prozent im zweiten Quartal könnte daher im Sommer übertroffen werden, erwartet Chefökonom Stefan Bruckbauer.

"Das solide Wachstum der österreichischen Wirtschaft im dritten Quartal war ausschließlich der Inlandsnachfrage zu verdanken", heißt es im Konjunkturbarometer. Aber auch die Investitionen seien über den Sommer schwungvoll geblieben und hätten "einen Anstieg des BIP von bis zu 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ermöglicht". Die mäßige Auftragsentwicklung im Export lasse aber erwarten, dass der Außenhandel weiter nicht zum Wirtschaftswachstum in Österreich beitrage.

Nach dem soliden dritten Quartal werde voraussichtlich ein "etwas schwächeres" Schlussquartal folgen. Unsicherheiten vom Brexit bis zu den US-Präsidentschaftswahlen würden die Wirtschaft belasten. In Summe erwarten die Bank-Austria-Ökonomen für 2016 unverändert ein durchschnittliches Wachstum von 1,5 Prozent. Das sei zu zwei Drittel vom Konsum und zu einem Drittel von Investitionen getragen.

Für 2017 erwartet Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl - wie bisher - nur mehr ein Wachstum von 1,1 Prozent. Die Inlandsnachfrage bleibe treibende Kraft, schwäche sich aber ab, da die Effekte der Steuerreform schwächer werden. Die Unsicherheiten, etwa wegen Brexit, nehmen zu. Dafür kann wieder mit einer höheren Auslandsnachfrage gerechnet werden. Die Arbeitslosenrate dürfte auf 9,4 Prozent steigen, da weiter mehr Frauen und ältere Arbeitnehmer auf den Arbeitsmarkt drängen und die Zuwanderung ebenfalls wirkt. Die Inflation dürfte ab Oktober 2016 steigen. Das Gesamtjahr 2016 sollte eine Teuerung von 0,9 Prozent bringen, 2017 dürfte diese mit 1,8 Prozent dann bei dem doppelten liegen, erwartet Pudschedl.

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