Plötzlicher Arbeitskräftemangel in China

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3 Monate vor Weihnachten hat eine Flut von Bestellungen in Chinas Firmen zu einem massiven Mangel an Arbeitskräften geführt.

Da wegen der Krise zuvor sehr viele Arbeiter gekündigt worden waren, könne das starke Auftragsplus nun nicht mehr schnell genug aufgefangen werden, sagte Ren Xianfang, Analyst von IHS Global Insight. Zu Jahresanfang hatten rund 20 Mio. Wanderarbeiter ihren Job verloren, weil die Bestellungen aus Europa und den USA eingebrochen waren.

Nun steigen wie vor Weihnachten üblich die Bestellungen für Spielzeug, Unterhaltungselektronik oder Kleidung und die Firmen suchen vergeblich nach den Arbeitern, die meist in ihre Heimat zurückgekehrt sind.

Fabriken finden nach Krisen-Kündigungen nun keine Arbeiter

"Die inneren Provinzen des Landes profitieren vom Konjunkturprogramm und von einer stärkeren lokalen Wirtschaft", sagte Ben Simpfendorfer, Analyst der Royal Bank of Scotland in Hongkong. Es sei deshalb für viele Menschen aus dem Landesinneren weniger attraktiv, tausende Kilometer weit für die Arbeit zu reisen. Chinas Regierung hatte wegen der Krise ein großes Konjunkturprogramm aufgelegt.

In den Städten im Süden und Osten, wo China traditionell besonders viele Konsumgüter für die Industrieländer herstellt, ist der Arbeitskräftemangel besonders ausgeprägt. So versuchen etwa in der Stadt Wenzhou die Fabriken nach Behördenangaben bereits, die Arbeiter mit freien Mahlzeiten, klimatisieren Schlafsälen oder Sonderurlaub aus dem ganzen Land anzulocken.

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