Der Konzern hat gute Karten, den Milliardenauftrag der Deutschen Bahn zur Modernisierung der Intercity-Flotte an Land zu ziehen. Bahnchef Rüdiger Grube teilte in Berlin mit, Siemens sei als "bevorzugter Bieter" ("Preferred Bidder") für den größten Fahrzeug-Investitionsauftrag in der Geschichte der DB ausgewählt worden. Bei den 300 neuen "ICx" genannten Zügen geht es um die Erneuerung der Intercity-Flotte ebenso wie um die Nachfolge der ICE-1- und ICE-2-Züge. Im Sommer soll die Bestellung erfolgen.
"Wir haben heute unsere Industriepartner über einen neuen Status im Ausschreibungsverfahren über bis zu 300 neue Züge für den Fernverkehr informiert", erklärte Grube.
"Siemens ist 'Preferred Bidder' in diesem Ausschreibungsverfahren. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat die Modernisierung unserer Fahrzeugflotte für uns höchste Priorität. Diesen Prozess treiben wir in den nächsten Monaten mit Nachdruck voran." Nach dieser Vorentscheidung konzentrieren sich jetzt die weiteren Detail-Verhandlungen über Design und technische Ausstattung der neuen ICx-Züge auf das Systemhaus Siemens.
Mit Blick auf die derzeitigen technischen Probleme der ICE-Flotte erklärte DB-Technikvorstand Volker Kefer: "Bei den neuen Zügen wird die Qualität der Technik ein zentrales Thema sein. Das Festschreiben von Meilensteinen zur Qualitätssicherung ist für uns ein entscheidender Punkt in den Verhandlungen."
Der Chef von Siemens Mobility, Hans-Jörg Grundmann, freute sich über die nun beginnenden "exklusiven Vertragsverhandlungen". Siemens habe ein Konzept vorgestellt, "das sich insbesondere durch Qualität, Flexibilität und Energieeffizienz auszeichnet", erklärte er in München.