Tschechische Zentralbank senkt Konjunkturprognose

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Die Tschechische Nationalbank (CNB) hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr 2009 nach unten korrigiert. Laut dem jüngsten CNB-Bericht muss Tschechien heuer mit dem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf minus 3,8 Prozent rechnen. Zuvor war die CNB in einer im Mai veröffentlichten Prognose von minus 2,4 Prozent ausgegangen.

Auch die Aussichten der CNB für das Jahr 2010 haben sich verschlechtert. Die tschechische Wirtschaft soll demnach im kommenden Jahr nur um 0,7 Prozent leicht wachsen - im Mai hatten die Notenbank-Experten noch ein BIP-Plus von 1,4 Prozent für 2010 vorausgesagt. CNB-Chef Zdenek Tuma kommentierte die jetzige Situation mit den Worten, die tschechische Wirtschaft habe die Talsohle bereits erreicht und es sollte nun eine leichte Belebung einsetzen. Bei den Jahresvergleichen werde es aber noch Rückgänge geben, do Tuma.

Bereits im Juli hatte auch das Finanzministerium in Prag seine Konjunktur-Erwartungen nach unten revidiert. Es rechnet für 2009 sogar mit einem Schrumpfen der Wirtschaft um 4,3 Prozent, während zuvor von einem BIP-Rückgang um 2,3 Prozent die Rede gewesen war.

Um der Wirtschaft einen Impuls zu geben, hat die CNB am 6. August den Leitzins auf den historischen Tiefststand von 1,25 Prozent gesenkt. Aus den Kommerzbanken verlautete jedoch nach Medienberichten vom 7. August, dass sie bei der Kreditvergabe trotzdem weiterhin vorsichtig sein würden. "Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen unseren Produkten und dem CNB-Leitzins", erklärte Petr Hutka von der Ceskoslovenska obchodni banka (CSOB, Tochter der belgischen KBC). Die Banken wollten sich schon jetzt absichern, weil sie für heuer sowie 2010 mit mehr Ausfällen sowohl bei Firmen-, als auch bei Privatkrediten rechnen, hieß es.

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