Wacker Neuson erstmalig vor Verlust

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Der bayerische Baumaschinenhersteller befürchtet erstmals in seiner mehr als 160-jährigen Unternehmensgeschichte einen Verlust.

Trotz der eingeleiteten Einsparungen durch Kurzarbeit und Stellenabbau sei ein Fehlbetrag in diesem Jahr möglich, sagte Vorstandschef Georg Sick in München. Seit dem zweiten Quartal gebe es aber wieder positive Signale, so dass sich der Verlust wohl im kommenden Jahr nicht wiederholen werde. "Das ist ein einmaliger Ausreißer."

Im vergangenen Jahr hatte sich der Gewinn des Familienunternehmens bereits von 75 auf 37 Mio. Euro halbiert, der Umsatz war auf vergleichbarer Basis von 979 auf 870,3 Mio. Euro gesunken. Von seiner ursprünglichen Prognose eines Umsatzes von mehr als einer Milliarde Euro war Wacker Neuson längst abgerückt.

Für erreichbar hält Sick dieses Ziel nun erst innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre. Zu dem Wachstum sollen auch weitere Übernahmen beitragen, für die sich das Unternehmen gut gerüstet sieht. "Wir wollen akquirieren und haben auch die Finanzkraft dazu". Mit einer Eigenkapitalquote von 78 Prozent stehe Wacker Neuson besser als die meisten anderen Unternehmen da.

Der Ursprung des Baumaschinenherstellers Wacker geht auf eine 1848 gegründete Schmiede zurück. Wacker Neuson entstand 2007 aus der Fusion von Wacker Construction mit dem früheren österreichischen Konkurrenten Neuson Kramer. Das Unternehmen litt zuletzt vor allem unter dem starken Auftragsrückgang aus der Baubranche.

Auch die Konjunkturprogramme könnten dies nicht abfedern, sagte Sick. Einen weiteren Stellenabbau im großen Stil hält er aber nicht für nötig. In den vergangenen Monaten hatte sich Wacker Neuson bereits von Hunderten Beschäftigten getrennt, zudem sind bis zu 700 Beschäftigte in Kurzarbeit. Insgesamt hatte das Unternehmen Ende Juni rund 3.200 Mitarbeiter.

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