Ex-Aktionär KKR wird wieder Eigentümer bei ProSieben. Er steigt mit rund fünf Prozent beim Sender ein.
Der US-Investor KKR steigt wieder beim deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 ein und hält gut fünf Prozent. Die Beteiligungsgesellschaft verfügt über 3,21 Prozent der Stimmrechte und zwei weitere Prozent indirekt über Finanzinstrumente, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Montag hervorgeht.
"Wir haben uns dazu entschieden, im Rahmen eines finanziellen Investments wieder bei ProSiebenSat.1 einzusteigen", sagte ein KKR-Sprecher. "Wir sind davon überzeugt, dass das Unternehmen derzeit am Kapitalmarkt unterbewertet ist." Zwischen 2006 und 2014 war KKR schon einmal Aktionär von ProSieben. "Wir sehen das Investment von KKR als Bestätigung unserer Strategie und heißen das Investment willkommen", sagte eine ProSiebenSat.1-Sprecherin.
KKR hat zuletzt verstärkt den deutschen Medienmarkt in den Blick genommen. Beim größten europäischen Digitalverlag Axel Springer sind die Amerikaner inzwischen mit knapp 48 Prozent größter Aktionär noch vor der Springer-Familie. Bei ProSieben ist die von der Familie des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierte Mediaset mit 24,2 Prozent größter Anteilseigner. Der Investor CMI um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky hält zehn Prozent an ProSieben. "Wir werten es als positives Zeichen, dass neben Mediaset und CMI auch andere Marktteilnehmer ProSiebenSat.1 als ein sehr attraktives Investment auch in Krisenzeiten beurteilen", erklärte die ProSieben-Sprecherin.
In der Branche wird spekuliert, ob die italienische Mediaset ihren Anteil beim bayerischen Fernsehkonzern künftig weiter aufstocken will. Der neue ProSiebenSat.1-Chef Rainer Beaujean hält sich bedeckt zu einer engeren Kooperation bis hin zu einer möglichen Fusion mit Mediaset. "Zuerst muss ich wissen, was genau geplant ist", sagte Beaujean jüngst im Reuters-Interview. "Dann schauen wir uns das an, werten das aus und sagen entweder Ja oder Nein zu einem vernünftigen Vorschlag." Derzeit gebe es keine strategischen Gespräche.