Die Wiener Börse ist am Freitagnachmittag weiter tief im Minus gesteckt. Der ATX notierte um 14.15 Uhr mit 2.451,85 Punkten und einem Abschlag von 3,35 Prozent. Nach unten gezogen wurde die Börse von den massiven Kurseinbrüchen der Erste Group-Aktie. Gegen 14.15 Uhr hielt die Erste mit einem Minus von 15,70 Prozent bei 19,65 Euro.
Die Erste Group hatte am Vorabend nach Börsenschluss für heuer einen drastischen Verlust von bis zu 1,6 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Eine Dividende wird es für das laufende Jahr nicht geben, sagte Erste-Chef Andreas Treichl. Frisches Kapital muss aber auch nicht aufgestellt werden.
Die Gewinnwarnung kam angesichts der Probleme in Ungarn und Rumänien nicht wirklich überraschend, die Höhe der avisierten Verluste war für Börsianer trotzdem ein Schock.
Mehrere Analysten haben bereits mit Kurszielsenkungen auf die Verlustmeldung reagiert. So haben JPMorgan, Barclays und UBS und Credit Suisse ihre Kursziele nach unten revidiert.
Sehr schwach notierten nach der Erste-Verlustmeldung auch Raiffeisen und fielen um 4,67 Prozent auf 23,36 Euro. Unter den weiteren Verlierern fanden sich EVN mit einem Minus von 2,88 Prozent. Lenzing fielen bei höherem Volumen um 2,17 Prozent. An der Spitze der wenigen Gewinner lagen am Nachmittag Rosenbauer mit einem Plus von 2,65 Prozent.
Die meisten anderen Kursbewegungen hielten sich in engen Bandbreiten. Wichtige Konjunkturdaten stehen zum Wochenschluss nicht an. Zudem schlug sich Händlern zufolge auch der US-Feiertag in geringerer Handelsaktivität nieder.