Zypern

Wut-Welle gegen das Sparpaket

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Polizeischutz für Banken gefordert - Milliarden Euro flossen aus Zypern ab. 

Wütende Studenten zogen gestern durch Nikosia. Auf einem Transparent stand: „Hitler und Merkel – derselbe Mist“. Hauptziel der Demonstranten: die deutsche Botschaft. Im Visier der Wut: Kanzlerin Angela Merkel. „Nach Griechenland macht sie jetzt auch uns kaputt“, schrien sie, „das lassen wir nicht mehr zu.“

Die deutsche Botschaft liegt direkt neben der österreichischen: „An uns stürmte der Zug vorbei“, atmet Österreichs Zypern-Botschafter Karl Müller auf: „Wir brauchen auch keinen Polizeischutz.“

Die Demos vom Dienstag – nur ein Vorspiel. Nun geht Angst vor einem Panikansturm auf Banken um. Donnerstag öffnen erstmals seit 16. März wieder die Schalter: „Niemand kann sagen“, glaubt Botschafter Müller, „was passieren da wird.“

Massiver Polizeischutz für alle Geldinstitute ist geplant. An jedem Schalter werden Sicherheitsleute stehen. Auch gibt es noch keine klaren Anweisungen“, sagt Botschafter Müller, „was Banken jetzt genau abwickeln dürfen.“

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Schreiduell zwischen Banker und Präsidenten

Dazu kommt gewaltiger Streit zwischen Politikern und Bankern: Andreas Artemis, Chef der Bank of Cyprus (11.000 Mitarbeiter, größte Bank des Landes), trat wütend zurück. Zuvor lieferte er sich ein wildes Schreiduell mit Zyperns Präsident Nikos Anastasiades. Die Cyprus Bank hat die meisten Großkunden. Angeblich sollen noch vor der Zwangsregelung Milliarden abgezogen und überwiesen worden sein.

Konten über 100.000 Euro werden nun mit bis zu 40 Prozent Zwangsabgabe belehnt. Artemis war mit der Höhe der Zwangsabgabe nicht einverstanden. Die zweitgrößte Bank des Landes, Laiki, bleibt überhaupt geschlossen. 2.500 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

In diesem Chaos soll wieder normales Bankgeschäft funktionieren. Unbearbeitete Überweisungen (Rechnungen, Mieten etc.) müssen getätigt werden. Großkapitalverkehr bleibt massiv eingeschränkt. Überall auf der Insel fehlt Cash, an den Bankomaten wurden zuletzt nur 120 Euro ausbezahlt. Gestern lieferte die EZB Bargeld in dreistelliger Millionenhöhe nach Zypern. Für den ersten Ansturm. Was dann?

Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel

Jeroen Dijsselbloem, Präsident der Eurogruppe.

Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds.

Christine Lagarde mit dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble und der österreichischen Finanzministerin Maria Fekter.

Jeroen Dijsselbloem und EU-Währungskommissar Olli Rehn beraten sich.

Der zypriotische Finanzminister Michalis Sarris.

Mario Monti, Präsident der Europäischen Zentralbank.

IWF-Chefin Christine Lagarde, Eurogruppen-Präsident Jeroen Dijsselbloem und EU-Währungskommissar Olli Rehn.

EU-Währungskommissar Olli rehn im Gespräch mit dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Monti.

IWF-Chefin Christine Lagarde und der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble.

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