Der US-Internetkonzern Yahoo wehrt sich gegen den Ausbau der vor drei Jahren gestarteten Suchallianz mit Microsoft. Yahoo-Chefin Marissa Mayer versucht, den Wechsel zur Microsoft-Technologie in bestimmten Märkten hinauszuzögern, wie aus am Montag veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervorgeht.
Zuvor wolle sie mit dem Nachfolger des scheidenden Microsoft-Chefs Steve Ballmer über die Gestaltung der Allianz sprechen. Dieser steht allerdings noch nicht fest. Zudem stellt die frühere Google-Managerin Microsofts Bekenntnis zu der Partnerschaft in Frage. Ein US-Gericht entschied trotzdem, dass der Internet-Pionier im Rahmen der Allianz wie geplant in Taiwan und Hongkong auf die Suchtechnologie Bing von Microsoft umschalten muss.
Microsoft teilte lediglich mit, es habe eine "kleine Meinungsverschiedenheit" gegeben. Man wolle allerdings trotzdem weiter in die Suchallianz investieren, die bereits in mehr als 20 Ländern existiere. Yahoo wollte sich zu dem laufenden Gerichtsverfahren nicht äußern.
Beide US-Konzerne hatten 2010 eine auf zehn Jahre ausgelegte Partnerschaft bei der Internetsuche vereinbart. Die Unternehmen hofften darauf, durch die Zusammenarbeit dem Branchenprimus Google mehr Druck machen zu können. Dies ist bisher nicht gelungen. Google dominiert weiterhin den Markt und kontrolliert in den USA rund zwei Drittel der Suche im Internet.