Immer wieder sorgt das Online-Modehaus Zalando mit seiner Rückgabe-Regelung für Diskussionen. Nun legt das Unternehmen erstmals klare Vorgaben vor, wie es mit Kund:innen umgeht, die besonders viele Waren zurückschicken.
Vor einigen Monaten hatte Zalando bereits eine große Veränderung eingeführt: Statt der früheren 100 Tage können Kund:innen nun innerhalb von 30 Tagen retournieren. Für die meisten Käufer:innen bleibt das eine großzügige Frist. Dennoch machte Zalando auch Schlagzeilen, weil tausende Kundenkonten vorübergehend gesperrt wurden.
Sperre von bis zu 12 Monaten möglich
In einer offiziellen Mitteilung kündigte das Unternehmen nun an, stärker gegen übermäßige Rücksendungen vorzugehen. Wer extrem viel zurückschickt, muss künftig mit einer Sperre von bis zu zwölf Monaten rechnen. Während dieser Zeit sind keine neuen Bestellungen möglich. Bereits gekaufte Waren können aber weiterhin zurückgegeben werden.
Bis zu ein Jahr keine Bestellung – Zalando greift durch
Zalando betont, dass die große Mehrheit seiner Kund:innen ganz normal bestellt und auch weiterhin keinerlei Einschränkungen zu erwarten hat. Betroffen sei nur ein kleiner Teil, der das Rückgaberecht zu stark ausnutze.
Gründe für die strengeren Regeln
Das Unternehmen nennt mehrere Gründe:
- Wirtschaftlich: Jede Rücksendung verursacht Kosten für Prüfung, Lagerung und erneuten Versand.
- Zeitlich: Kleidung und Schuhe lassen sich nur für kurze Zeit zum vollen Preis verkaufen, bevor sie als „alt“ gelten.
- Umwelt: Transporte und Verpackungen verursachen CO₂ und andere Belastungen.
Unterstützung beim Kauf
Um Rücksendungen zu vermeiden, setzt Zalando auf mehr Hilfen beim Einkauf:
- Videos und 360-Grad-Ansichten der Produkte
- möglichst genaue Beschreibungen mit allen wichtigen Daten
- Größenhinweise, die auf den Besonderheiten der Marken beruhen
- digitale Anproben mit Augmented-Reality-Technik
So sollen Kund:innen bereits vor der Bestellung ein besseres Bild vom Kleidungsstück bekommen und weniger zurückschicken müssen.