Urologe klärt auf

Blasentraining gegen zu häufigen Harndrang: Geht das?

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Viele Menschen müssen häufig auf das stille Örtchen, um ihrer Blase freien Lauf lassen zu können - so häufig, dass es störend und einschränkend ist. Urologe Dr. med. Christoph Pies klärt auf, was man dagegen tun kann und warum es überhaupt dazu kommt. 

Durchschnittlich 6 bis 8 Mal geht ein Mensch mit gesunder Blase urinieren - ein Wert, der für viele ein Wunschdenken darstellt. Urologe Dr. med. Christoph Pies verrät, dass der häufige Harndrang oft eine Folge von falschen Verhaltensmustern ist. Vor dem Film noch schnell - nur zur Sicherheit. Im Restaurant, bevor das Essen kommt, auch lieber noch einmal Wasser lassen. Genau solche Verhaltensweisen lassen das Fassungsvermögen der Blase auf Dauer kleiner werden. Der Mediziner rät nur dann zu gehen, wenn man auch wirklich muss.

Blasentraining schafft Abhilfe

Ein gezieltes Training der Blase kann dabei helfen, die täglichen WC-Besuche nach ein paar Monaten wieder auf ein gesundes Maß zu senken. Zunächst sollte man damit beginnen, den Ist-Zustand zu erfassen. Dazu eignet sich ein Tagebuch, in dem man, die getrunkene Menge, die Toilettengänge und nach Möglichkeit auch die Urinmenge, festhält. Zwischen 0,3 und 0,5 Liter Urin gelten als normal für eine WC-Sitzung.

Anschließend geht man relativ simpel vor. Man versucht, die Dauer zwischen zwei Klogängen zu maximieren. Hierbei empfiehlt der Urologe, die Zeitabstände in 5-Minuten-Schritten auszudehnen. Falls die Blase schon ordentlich drückt, sollte man sich hinsetzen, leicht nach vorne beugen, tief durchatmen und versuchen, sich abzulenken. Weniger zu trinken, um die Blase erst gar nicht aufzufüllen, sollte man bleiben lassen, da ein gesunder Körper Wasser braucht, um zu funktionieren.

Von dem Blasentraining absehen, sollten Menschen, welche aufgrund von Vorerkrankungen oder anderen Ursachen, die Blase nicht vollständig entleeren können. Durch das Training könnten sich hier, die bereits vorliegenden Beschwerden, verschlimmern.

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