Deutscher nach einstündiger Flucht aufgegriffen.
Sarajevo. Ein deutscher Mitarbeiter der EU-Delegation in Bosnien-Herzegowina ist nach einer Infektion mit dem Corona-Virus aus der Quarantänestation eines Spitals in Sarajevo geflohen. Der Mann sei eine knappe Stunde danach von Polizisten im Stadtzentrum aufgegriffen worden, sagte Kantonsinnenminister Ismir Jusko am Freitag auf einer Pressekonferenz in Sarajevo.
Als er im Krankenwagen zurück ins Spital gebracht werden sollte, versuchte er beim Halt an einer Ampel einen weiteren Fluchtversuch, wie der Lokalpolitiker sagte. Inzwischen halte sich der Deutsche im Stützpunkt der EU-Schutztruppe Eufor in Butmir bei Sarajevo auf. Er habe ersucht, nach Deutschland gebracht zu werden. Der Vorfall hatte sich bereits am Donnerstag ereignet.
Delegationschef: "Ich bin über den Vorfall zutiefst beunruhigt"
Die EU-Delegation in Sarajevo bestätigte am Donnerstagabend über Twitter, dass ein Corona-infizierter Mitarbeiter ohne Rücksprache mit dem medizinischen Personal die Klinik für Lungenerkrankungen im Vorort Hrastovi verlassen hat. Der EU-Delegationschef Johann Sattler fügte in einer weiteren Twitter-Botschaft hinzu: "Ich bin über den Vorfall zutiefst beunruhigt."
Es handle sich um ein "verdienstvolles und verantwortungsvolles Mitglied unseres Teams". Die Delegation arbeite mit den bosnischen Behörden zusammen, um die nötigen Schritte zu veranlassen. Angaben zur Staatsbürgerschaft oder Funktion des Mannes machte er nicht.