Wahnvorstellungen und Psychosen: Forscher beschreiben das 'Covid-19-Brain'.
Bisher war bereits bekannt, dass das Coronavirus auch das Gehirn angreift. Doch jetzt ist Forschern der "University College London" (UCL) eine steigende Zahl einer seltenen Gehirnentzündung aufgefallen, die in Folge einer Coronavirus-Infektion auftreten könne. Neurologe Michael Zandi der UCL sagt, dass man bei den Untersuchungen für die Studie mehr Gehirnentzündungen bei Corona-Patienten vorfand als zunächst angenommen.
Der neuen Studie zufolge, können Coronavirus-Infektionen Delirium, einen Schlaganfall oder Nervenschäden verursachen.
Unter den Corona-Patienten, die während ihres Krankenhaltaufenthaltes unter einem Delirium litten, sind alle Altersklassen vertreten. Bis zu drei Viertel der Patienten, die auf der Intensivstation behandelt wurden, sollen nach Krankenhaus- und Forschungsberichten, laut "New York Times" betroffen sein.
Wahnvorstellungen aufgetreten
Aber auch bei Patienten, die weder starke Beruhigungsmittel bekommen haben, noch sehr lange am Beatmungsgerät angeschlossen waren, seien Angstzustände und Wahnvorstellungen aufgetreten. Experten gehen davon aus, dass auch das Virus selbst oder die Reaktion des Körpers darauf neurologische Auswirkungen haben und "Menschen in einen Zustand des Deliriums versetzen" kann, sagt Sajan Patel, Assistenzprofessor an der University of California, San Francisco.
Neben der Lunge könne das Virus auch das Gehirn und andere Organe schädigen.
Bei einer Studie in Liverpool traten bei 23 (von 150 untersuchten Patienten) schweren Corona-Fällen im Krankenhaus, neben Komplikationen wie Schlaganfälle, veränderte Geisteszustände und Verwirrung während ihres Krankenhausaufenthalts auf. Bei den Betroffenen wurden psychiatrische Erkrankungen wie Psychosen, demenzähnliche Syndrome und Wahrnehmungsstörungen diagnostiziert.