In China dürfen jetzt selbst die Kleinsten eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die Entscheidung ist umstritten.
China hat als erstes Land Corona-Impfungen für kleine Kinder zugelassen. Der chinesische Hersteller Sinovac bestätigte am Dienstag, dass sein Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung für Kinder ab drei Jahren erhalten habe. Unklar war allerdings, wann die Impfungen bei Kindern in der Volksrepublik tatsächlich beginnen.
Studien noch in der Frühphase
Darüber werde die Nationale Gesundheitskommission "entsprechend Chinas gegenwärtiger Anforderungen für die Epidemie-Vorbeugung und -Kontrolle und der Impfstoffbelieferung" entscheiden, erklärte Sinovac. Die Studien des Sinovac-Impfstoffes an Kindern und Jugendlichen befinden sich noch in einer frühen Phase. Die Ergebnisse würden in Kürze im renommierten Fachblatt "The Lancet" veröffentlicht, hieß es von Sinovac.
Der staatliche Fernsehsender CCTV hatte am Wochenende unter Berufung auf ein Mitglied der chinesischen Corona-Taskforce berichtet, Corona-Impfungen bei Kindern seien zugelassen worden, nachdem die "Sicherheit und Wirksamkeit" auch bei dieser Gruppe bewiesen worden sei. Die chinesische Regierung will bis Jahresende 70 Prozent der Gesamtbevölkerung von 1,41 Milliarden Menschen impfen.
WHO empfiehlt Impfung von Minderjährigen nicht
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für die Corona-Impfstoffe der chinesischen Hersteller Sinovac und Sinopharm eine Notfallzulassung für Erwachsene erteilt. Corona-Impfungen für Minderjährige empfiehlt die WHO generell nicht. Dennoch haben die USA, Singapur, Großbritannien und die Europäische Union mit der Impfung von Kindern ab zwölf Jahren mit dem Corona-Vakzin von Biontech/Pfizer begonnen. In Österreich werden seit kurzem für Kinder ab zwölf Jahren vergeben.