Coronavirus

Warum Virus nicht im Labor gezüchtet wurde

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Das Virus sei nicht natürlich entstanden, sondern als Biowaffe im Labor gezüchtet worden. Viele verbreiten diese Verschwörungstheorie im Internet. Nun zeigen Forscher aber auf, warum dies nicht stimmen kann.

Wie bei jedem großen Skandal oder Ereignis in der Weltgeschichte kursieren auch rund um das Coronavirus wirre Verschwörungstheorien, die sich im Netz wie ein Lauffeuer verbreiten.

Eine beliebte dieser Theorien ist derzeit, dass Covid-19 nicht natürlich entstanden sei, sondern in einem Labor als Biowaffe gezüchtet und freigesetzt wurde. Auf Twitter finden sich sogar prominente Verschwörungstheoretiker, die diese  These unterstützen. Dazu gehört unter anderem der ehemalige iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad. Er ist bekannt für seine wirren Aussagen und wurde sogar bereits von Al-Qaida angehalten seine absurden 9/11-Theorien nicht mehr zu verbreiten. Auf Twitter beschuldigte er nun die "Weltmächte" für den Ausbruch der Corona-Krise. "Es sei offenkundig", wie er schrieb, dass dieses Virus in Biowaffen-Laboren gezüchtet wurde. Ähnlich ging auch der Sprecher des chinesischen Außenministeriums vor. Auf Twitter teilte er einen Artikel, der die USA als Ursprungsland des Coronavirus nannte. Aber auch einige US-Politiker wollten in der Pandemie eine Biowaffe aus China erkannt haben.

Man sieht, dass die Plattform für solche Gedanken durchaus weltweit gegeben ist. Nun aber kontern Wissenschaftler dieser Verschwörungstheorie und zeigen auf, warum das Virus nicht in Laboren gezüchtet werden konnte. Die Studie vom Scripps Research Institute rund um Kristian Andersen, Professor für Immunologie und Mikrobiologie wurde im Fachjournal "Nature Medicine" veröffentlicht. Das Forschungsteam hat sich das Genom des SARS-CoV-2 Virus genauer angeschaut und mit jenen der anderen Coronaviren verglichen. "Unsere Analysen zeigen zweifelsfrei, dass SARS-CoV-2 kein Laborkonstrukt – und kein gezielt manipuliertes Virus ist", heißt es.

Das hat folgende Gründe. Das Virus ähnelt zum einen jenen, die auch bei Fledermäusen oder Schuppentieren zu finden sind und für den Menschen eigentlich ungefährlich sind. Dies stützt auch die These, dass Covid-19 vom Tier auf den Menschen übergesprungen ist. Würde nun jemand einen tödlichen Virus für Menschen in einem Labor züchten wollen, würde es keinen Sinn machen von einem Wildtier-Virus auszugehen. Hierzu würde man ein bereits für das menschliche Immunsystem gefährliches Virus heranziehen, und dieses weiterentwickeln.

Außerdem wurden die sogenannten "Spike-Proteine" untersucht. Das sind die Rezeptoren des Virus, die es braucht, um sich an unsere Zellen zu heften. In einer Computersimulation versuchten die Wissenschaftler von Menschen gemachte "Spike-Proteine" zu erstellen. Allerdings zeigte dies auf, dass in keinem Modell die künstlichen Rezeptoren in der selben Weise effektiv wären, wie jene des tatsächlichen SARS-CoV-2-Virus.

Offen bleibt aber tatsächlich der Ursprung des Virus. Dies könne man noch nicht mit Sicherheit feststellen. Als fix gilt allerdings, dass es nicht in Laboren entstanden ist.

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