Coronavirus

Mutation: Die wahren Zahlen

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439 Fälle der südafrikanischen Variante in Tirol, Tausende der britischen. 

Wien. „Das ist ein „Tanz auf dem Vulkan“, warnt Molekularbiologe Ulrich Elling, der mit dem Institut für Molekulare Biotechnologie sequenziert, im ÖSTERREICH-Gespräch. Und zwar nicht nur wegen der 430 Fälle der südafrikanischen Mutation – die Dunkelziffer wird weit höher sein –, sondern auch wegen der weit ansteckenderen britischen Variante.

Die britische B.1.1.7-Va­riante sei im Osten Österreichs „stark im Steigen“. Die Ages will heute einen Bericht dazu veröffentlichen. Die sequenzierten Fälle – diese seien „immer nur ein Blick in den Rückspiegel“ und zwei Wochen alt – zeigen rund 600 von der britischen und 174 von der südafrikanischen Variante, die die Impfung herabsetzt.

600 sequenzierte B.1.1.7-Fälle, aber Tausende da

  • B.1.1.7. Tatsächlich dürfte es, schätzen die Experten insgesamt, bereits rund 3.000 Fälle die Woche geben. Wien hat etwa seit Anfang Jänner 732 Fälle. Ähnlich viele Verdachtsfälle gibt es in ­Niederösterreich.

Mittlerweile geht man in den drei östlichen Bundesländern von einem Anstieg auf 50 Prozent aus. Das heißt, die Hälfte der Fälle sind bereits die B.1.1.7-Variante.

In Salzburg, das jetzt erst stärker sequenzieren lässt, ist der Anteil auch bereits sehr hoch. Ein Drittel der österreichischen Fälle kann bereits als B.1.1.7-Variante angenommen werden.

Biologe Elling: Es kommt Tsunami auf uns zu

  • Welle. Elling sagt, dass „wir uns in einer trügerischen Phase befinden. Die bisherige Variante sinkt, und die mutierten Varianten steigen quasi im Untergrund. Wir haben das Erdbeben bereits detektiert. Es kommt ein Tsunami auf uns zu, dem man gegensteuern muss.“ Die Fälle würden sich sonst weiter verdoppeln – und nicht bei 100 Prozent enden.

Isabelle Daniel

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