Coronavirus

Nur mehr ein Drittel bleibt daheim

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Shopping und Familientreffen – die Österreicher gehen immer mehr außer Haus.

Wien. Es zeichnet sich schon länger ab, aber am gestrigen Muttertag wurden wieder neue Grenzen überschritten. Es ist deutlich: Die Corona-Vorsicht nimmt ab. Österreicher waren am Sonntag wieder verstärkt unterwegs. Trotz der vielen Warnungen von Politikern und Experten („alle Kontakte zwischen Generationen sind ein Risiko“, Gesundheitsminister Rudolf Anschober) ignorierten mehr Menschen denn je diese Worte.

Lokalaugenschein im Arsenal in Wien Landstraße: Die große Wiese war teilweise dicht bevölkert mit Picknick-Gesellschaften. Nicht jeder hielt sich an Abstandsempfehlungen. Im Esterhazypark in Mariahilf: Menschen saßen gedrängt auf den Bänken.

Lange Warteschlangen bildeten sich schon ab dem Vormittag vor den meisten Blumengeschäften. Besonders beliebt waren Eissalons: Etwa 40 Meter lang war die Schlange vor dem beliebten Tichy in Wien Favoriten.

Nur mehr 35 % bleiben wegen Corona daheim

Handy. Das Gefühl der „neuen Normalität“ lässt sich mit Daten belegen. Das Grazer Unternehmen Invenium untersucht die Handy-Daten von A1-Kunden (anonymisiert) und erkennt daraus, wie sehr wir uns bewegen. Während des strengen Lockdowns waren 56 Prozent aller Österreicher zu Hause. Das bedeutet, sie bewegten sich nur einen Kilometer um ihren Wohnort, machten nur die dringendsten Erledigungen.

In der vergangenen Woche nahm diese Zahl schon dramatisch ab, nur mehr 43 % schränkten ihren Bewegungsradius ein. Laut aktuellsten Zahlen bleiben nur mehr 35 % – also ein Drittel der Bevölkerung – daheim.

Innenstadt. Die Daten zeigen, dass die Shopping-Meilen schon jetzt besonders viele Menschen anziehen. 40.000 Menschen waren am vergangenen Samstag schon am Stephansplatz in der Wiener Innenstadt unterwegs.

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