Coronavirus

Omikron: Zwei Fälle in Deutschland bestätigt

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Aus Südafrika eingereist - In Amsterdam 61 Reisende aus Südafrika positiv auf Corona getestet.  

Die jüngste Variante des Coronavirus hat nun auch Deutschland erreicht. Wie der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Samstag mitteilte, sei die Omikron-Mutation bei zwei Personen in München festgestellt worden. Sie seien am Mittwoch mit einem Flug aus Südafrika eingetroffen, sagte Holetschek. Zuvor hatte es bereits einen Verdachtsfall in Frankfurt am Main gegeben.

Die beiden Personen in München seien seit Donnerstag nach einem positiven PCR-Test in häuslicher Isolation, hieß es vom bayerischen Gesundheitsministerium. Genauere Erkenntnisse zu dem hessischen Verdachtsfall sollte es am Montag geben. Dann werde mit der vollständigen Sequenzierung gerechnet, teilte das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main am Samstag mit.

Tschechien

Auch in Tschechien besteht seit Samstag der Verdacht, dass die Omikron-Variante (B.1.1.529) aufgetreten ist. Wie das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit mitteilte, ist eine Person betroffen, die sich in Namibia aufgehalten hatte. In Europa war Belgien das erste Land, in dem die neue Variante nachgewiesen wurde. Zuerst war sie in Südafrika festgestellt worden. Auch Israel, Hongkong und Botswana haben Omikron-Fälle gemeldet.

Großbritannien

Großbritannien meldete am Samstag ebenfalls zwei Omikron-Fälle. Premierminister Boris Johnson verhängte daraufhin drakonische Maßnahmen. Alle Einreisenden müssen demnach in Quarantäne. Vorgeschrieben sei ein PCR-Test am zweiten Tag nach der Einreise, und die Quarantäne dürfe bis zum Vorliegen des negativen Testergebnisses nicht verlassen werden. Zuvor hatten sich zahlreiche Staaten, darunter Österreich, mit Einreiseverboten aus dem südlichen Afrika versucht, sich gegen Omikron zu wappnen. Der Virologe Norbert Nowotny sagte aber am Freitagabend in der "ZiB Nacht", er rechne in ein bis zwei Wochen mit dem Eintreffen der Variante in Österreich.

Weltweit haben Dutzende Länder wegen der Virusvariante Alarm geschlagen, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO nach dem griechischen Buchstaben Omikron benannt und als besorgniserregend eingestuft wurde. Wissenschafter befürchten ein erhöhtes Ansteckungsrisiko und eine verringerte Wirksamkeit herkömmlicher Impfungen. Bis jedoch Klarheit besteht, dürften Wochen vergehen.

Amsterdam

In Amsterdam wurden am Flughafen Schiphol 61 Reisende aus Südafrika positiv auf das Coronavirus getestet. Die Fälle seien unter insgesamt rund 600 Passagieren entdeckt worden, die am Freitag mit zwei Flügen angekommen seien, teilten die niederländischen Behörden mit. Es werde nun geprüft, ob die Menschen sich mit der Omikron-Variante angesteckt haben. Die beiden Maschinen waren gelandet, bevor die niederländische Regierung alle Flüge aus dem südlichen Afrika unterbunden hatte.

Zwei bestätigte Omikron-Infizierte in Hongkong weisen offenbar eine sehr schnell ansteigende Viruslast auf. Die PCR-Tests der zwei Männer, die wenige Tage zuvor noch negativ ausfielen, enthielten einen Ct-Wert von 18 und 19. "Das ist wahnsinnig hoch, insbesondere wenn man bedenkt, dass die zwei bei den letzten PCR-Tests noch negativ waren", schrieb der Epidemiologe Eric Feigl-Ding, der lange Zeit an der Universität Harvard forschte. Es sehe so aus, als ob die Variante dem Impfschutz tatsächlich entgehen könnte, so Feigl-Ding weiter.

Südafrika

Laut Angaben der Hongkonger Regierung wurde die Omikron-Variante des Coronavirus von einem Reisenden aus Südafrika eingeschleppt, der sich seit seiner Ankunft am 11. November in einem Quarantäne-Hotel befand. Am 13. November wurde er dann positiv getestet. Es wird davon ausgegangen, dass der Mann trotz strenger Isolation einen 62-Jährigen (richtig: 62-Jährigen) im gegenüberliegenden Zimmer des Quarantäne-Hotels angesteckt hat. Dieser wurde am 18. November während seines vierten PCR-Tests positiv getestet. In beiden Fällen wurde bei einer späteren Genomsequenzierung deutlich, dass sie sich mit der Omikron-Variante infiziert hatten.

Keine Verdachtsfälle in Österreich

Bisher gab es in Österreich keinen Verdachtsfall auf die Mutation. Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) hält dies aber nur mehr für "eine Frage der Zeit". "Wir alle haben es aber in der Hand, zusammen dagegen anzukämpfen, in dem wir uns so schnell wie möglich impfen lassen", lautete der Kanzler-Appell.

Die Telefon-Hotline der AGES für Reiserückkehrer aus dem südlichen Afrika erfährt indes regen Zuspruch. Bis Samstagmittag hatten sich schon 300 Personen unter 01/26 75 032 gemeldet. Dort erhalten sie Informationen, wohin sie sich wegen eines behördlichen PCR-Tests wenden können.

Die zunächst in Botswana und Südafrika nachgewiesene Omikron-Variante (B.1.1.529) vereint Mutationen, die bereits bei früher als besorgniserregend eingestuften Varianten aufgetreten waren. Virologen hoffen daher, dass der Impfstoff zumindest eine teilweise Wirkung hat. Die neue Variante wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile als "besorgniserregend" eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte.
 

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