Coronavirus

Platter spricht sich gegen "Panikmache" aus

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Vier bis dato ausstehende Testergebnisse von Reiserückkehrern laut Land negativ.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat sich am Dienstag bei einer Pressekonferenz gegen "Panikmache" im Zusammenhang mit der Omikron-Variante ausgesprochen. Er versicherte, dass man die Mutante "sehr ernst" nehme, fügte jedoch hinzu: "Panik machen müssen wir aber auch nicht." Zu den drei Omikron-Fällen vom Montag sind bis dato keine weiteren hinzugekommen. Die vier bisher ausstehenden Testergebnisse von Reiserückkehrern sind negativ, teilte das Land mit.

"Das Virus mutiert immer wieder, in verschiedene Richtungen", verwies Platter auf Erläuterungen der Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer. "Man muss sich anpassen", mutmaßte der Tiroler Landeshauptmann, dies seien aber wissenschaftliche Diskussionen, an denen er sich nicht beteiligen könne. Die Absonderung der drei betroffenen Personen im Bezirk Schwaz habe jedenfalls gut funktioniert. Platter sprach von "ordentlichen Maßnahmen".

Insgesamt seien den Behörden in Tirol derzeit weiterhin lediglich 31 Personen bekannt, die sich in den vergangenen 14 Tagen in einem südafrikanischen Land aufgehalten haben, informierte das Land in einer Aussendung. Reiserückkehrer, die in den vergangenen 14 Tagen aus den Ländern Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini zurückgekehrt sind, werden weiterhin aufgerufen, umgehend vorsorglich einen PCR-Test zu machen.

Landeshauptmann Platter ortete indes ein Problem bei der Durchführung von Corona-Tests, "in allen Bundesländern": "Die Kapazitäten sind sehr schwer erreichbar", gab Platter zu bedenken. Es sei einfach, in einer Verordnung etwas anzukündigen, für den Vollzug seien hingegen die Bundesländer verantwortlich.

Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabes des Landes, berichtete von einer "entsprechenden Anzahl von Testkits", die am Weg nach Tirol sei. Letzte Vertragsdetails mit Partnern und logistische Prozesse würden derzeit abgestimmt. Er sei guter Dinge, dass die PCR-Selbsttestprozesse "bis Ende des Lockdowns" auf Schiene sind, zeigte sich Rizzoli zuversichtlich. Das Land hatte Anfang November angekündigt, rund 200 PCR-Selbsttestboxen aufzustellen. Dies verzögerte sich aber aufgrund mangelnder Kapazitäten der Anbieter.

Wie schon so oft betonten Landeshauptmann Platter und Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) die Wichtigkeit der Impfung. "Das ist das einzige, was hilft", unterstrich Platter. In der vergangenen Woche wurden im Bundesland insgesamt über 88.000 Impfungen verabreicht und in den vergangenen zwei Wochen wurden tirolweit 16.700 Erstimpfungen durchgeführt. "Beim ersten Stich läuft es leider zu langsam", kommentierte Leja. "Wir haben schon viel erreicht", fand Platter. Er sprach sich klar für Strafen im Zusammenhang mit der angekündigten Impfpflicht aus. In die Gespräche auf Bundesebene seien die Landeshauptleute noch nicht eingebunden.

Die türkis-grüne Bundesregierung hatte bereits am Wochenende einen Zeitplan für das Gesetz zur Corona-Impfpflicht skizziert. Der Entwurf soll demnach in der Woche vom 6. Dezember fertig sein. Nach einer Begutachtung von mindestens vier Wochen könnte das Gesetz dann - nach Beschluss von Nationalrat und Bundesrat - Anfang Februar in Kraft treten.

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