Coronavirus

Russland will Sputnik V nicht vor Mai-Juni in EU liefern

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Chef des staatlichen Direktinvestmentfonds: Erst möglich, wenn Massenimpfungen in Russland beendet werden

Russland hält eine Lieferung seines selbst entwickelten Impfstoffs Sputnik V in die Europäische Union nicht vor Mai oder Juni für möglich. Das sagte der Chef des staatlichen Direktinvestmentfonds (RDIF), Kirill Dmitrijew, am Dienstag im russischen Staatsfernsehen Rossija 24. "Die großen Lieferungen in die EU sind erst dann möglich, wenn die Massenimpfungen in Russland beendet werden."
 
Der RDIF ist für die internationale Vermarktung von Sputnik V zuständig, der bereits in vielen Ländern zugelassen und im Einsatz ist. Vor dem Einsatz in der EU muss das Präparat noch von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassen werden.
 

Antrag auf Zulassung

Die EMA hatte in der vergangenen Woche frühere Angaben Russlands, der Antrag auf Zulassung sei bereits eingereicht, zurückgewiesen. Der Fonds teilte am Dienstag erneut mit, dass die EMA jetzt aber den Antrag angenommen habe. Die russischen Entwickler sehen sich immer wieder Vorwürfen ausgesetzt, widersprüchliche Angaben zu Sputnik V zu veröffentlichen.
 
"Wir hoffen, dass unser Antrag in Kürze begutachtet wird und dass keine politischen Argumente vorgebracht werden in diesem Verfahren, sondern es sachlich bewertet wird", sagte der Fonds-Chef.
 
Die Wirksamkeit von Sputnik V gegen den Erreger SARS-CoV-2 wird mit mehr als 91 Prozent angegeben. Impfungen gibt es etwa in Moskau auch in Einkaufszentren, in mobilen Impfstationen und in den meisten Kliniken. Nach einer ersten Komponente wird nach 21 Tagen eine zweite verabreicht. Nach 42 Tagen insgesamt soll sich die Immunität dann voll ausgebildet haben.
 
In Moskau sind nach städtischen Angaben erst etwa 400.000 Bürger geimpft – von rund 13 Millionen. Viele Menschen in Russland zögern - auch weil Kremlchef Wladimir Putin, der Sputnik V international als bestes Vakzin der Welt anpreist, sich noch nicht hat impfen lassen. Pakistan ließ Sputnik am Dienstag nach RDIF-Angaben als 22. Land zu.
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