Bis jetzt ist völlig ungeklärt, wo sich die junge Frau mit dem Coronavirus angesteckt hat.
OÖ. Weiterhin offen bleiben viele Fragen nach dem Tod von Yonca A. – die 27-Jährige stammte aus Yozgat in Zentralanatolien und lebte gemeinsam mit ihrer gehbehinderten Mutter und ihrer Schwester in einer Wohnung in Linz.
Nach Angaben der Familie sei die Diabetikerin (fälschlicherweise wurde bisher kolportiert, sie hätte Leukämie gehabt) schon zweimal – kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch – mit verdächtigen Symptomen ins Krankenhaus gegangen.
Ihr Onkel Alpalarn Ö.: „Sie hatte Fieber und war angeschlagen, wurde aber ohne ausreichende Analysen heimgeschickt. Als sie dann letzte Woche schwer erkrankte, suchte sie zuerst ihre Hausärztin auf, die sie wieder ans Spital überwies. Dort wurde sie auf die Intensivstation gebracht, positiv auf Corona getestet und unter Quarantäne gestellt. Dienstagmorgen haben wir sie verloren.“ Dass die Patientin weggeschickt wurde, wird vom Kepler-Universitätsklinikum bestritten.
Schwester und Mutter jetzt auch getestet
Reagiert haben die Behörden indes auf den Vorwurf der Familie, die mit Yonca A. zusammenlebte: Sie wären trotz eindringlicher Bitte nicht auf Corona getestet worden. „Geht nach Hause und 15 Tage lang nicht raus. Isoliert euch!“, soll ihnen zunächst nur geraten worden sein. Nach dem ÖSTERREICH-Bericht am Samstag kam das Gesundheitsamt dann überraschend zu der Mutter und der Schwester, um auch sie zu testen. Am Montag soll ein Ergebnis feststehen.
Völlig ungeklärt ist bis heute, wo Yonca A. sich mit der für sie tödlichen neuartigen Infektionskrankheit angesteckt hat: Sie war weder in Italien noch in Tirol und seit Ende Februar nicht mehr im Secondhandshop einer Wohltätigkeitsorganisation beschäftigt, wo sie davor gearbeitet hatte. Möglicherweise wird die nicht nur für die Hinterbliebenen wichtige Frage nie geklärt (werden können).
(say, sia)