Beim Lokal-Augenschein in Wiener Gasthäusern und Cafés zeigt sich: Es dauert noch, bis sich alles normalisiert.
Wien. „Es ist ein schönes Gefühl, endlich wieder an einem Tisch im Kaffeehaus Platz zu nehmen und sich eine Melange servieren zu lassen“, meint oe24.TV-Reporterin Tanja Pfaffeneder bei ihrem ersten Besuch gestern Vormittag im berühmten Café Museum in der Wiener Innenstadt. Ein Gefühl, das ihr in den zwei Monaten Shutdown schon ganz abhanden gekommen sei.
»Ein schönes Gefühl, wieder ins Café gehen zu können«
Aber etwas habe sich verändert: „Die Menschen kommen nur sehr zaghaft in die Lokale. Es zeigt sich einfach, dass sie noch nicht wirklich bereit sind. Die Zeit der Quarantäne sitzt vermutlich noch zu tief.“
Neue Normalität. Pfaffeneder weiter: „Es ist schon komisch, wenn man am Eingang wartet, bis man zum Tisch geführt wird, obwohl das Lokal nicht voll ist. Und dann einen auch der Kellner – ob er sonst freundlich wäre oder nicht – mit Maske begrüßt.“
Doch Abstand einhalten funktioniert so weit gut. Auch, weil die Tische ausgedünnt und die Gäste auch nicht in Scharen aufgetaucht sind. „Wenigstens am Tisch kann ich ohne Maske und mit einem guten Kaffee wieder die österreichische Gastlichkeit wie früher genießen.“
Es wird allerdings schon sehr ernst genommen. „Beim Gang auf die Toilette musste ich die Maske wieder aufsetzen. Obwohl das gar nicht Vorschrift ist.“ Bei so vielen Regeln kann man schon mal übereifrig werden …