Coronavirus

So zerstörerisch wütet das Coronavirus im Menschen

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Manche Patienten haben plötzlich ein Schlaganfall, Blutgerinnsel, tödliche Thrombosen ohne bekannte Vorerkrankungen.

Ärzte und Helfer lernen immer mehr über das potenziell tödliche Coronavirus – und selbst die erfahrenen Mediziner zeigen sich in ihren Berichten schockiert. Hunderte Klinikberichte aus der ganzen Welt beschreiben den Krankheitsverlauf plastischer als üblich. Denn zu den üblichen Symptomen und leichten Krankheitsverläufen gibt es immer wieder Fälle, wo das Virus Organ-Versagen und Nerven-Probleme auslöst.
 
Das Pandemie-Virus bringt Ärzte und Virologen ins Schleudern. Wie stark SARS-Cov-2 im Körper wüten kann, berichtete etwa die "Washington Post" jüngst in einem Bericht über Infizierte im Alter von 30 bis 40 Jahren. Die beschriebenen Fälle hatten ohne vorangegangene Symptome der Coronavirus-Erkrankung und aus heiterem Himmel einen Schlaganfall erlitten. Sie hatten Blutgerinnsel ohne jede Vorwarnung. Es entwickelten sich tödliche Thrombosen bei Personen ohne bekannte Vorerkrankungen. 
 
Bei der Untersuchung eines Gehirns eines Verstorbenen zeigte sich ein Mediziner überrascht. Er versuchte, mit einer feinen Nadel ein Gerinnsel zu entfernen sah, wie sich das Blut vor seinen Augen verklumpte. Dafür gibt es bis jetzt keine Erklärung.

Massive Virenvermehrung tief im Innern der Lunge

Der erste Schritt der Katastrophe ist, dass die massive Virenvermehrung tief im Innern der Lunge - in den lebenswichtigen Lungenbläschen - verläuft und die Lunge entzündet. Über alle Altersgruppen betrachtet, verläuft jeder siebte bis neunte Fall nach einer Woche so schwer, dass die Infizierten in die Klinik müssen. 
 
Bei jedem 20. Patienten nimmt die Lunge in kurzer Zeit so großflächig Schaden, dass die Kurzatmigkeit immer stärker wird und das für die Krankheit typische Atemnotsyndrom eintritt. Der Schwerpunkt der Virenvermehrung hat sich dann vom Nasen-Rachen-Raum tief in die Lungen verlagert.

Nieren. Besonders häufig treten Beeinträchtigungen der Nierenfunktion der Patienten auf, wie die "Washington Post" bereits am 16. April schreibt. Nahezu die Hälfte der Patienten wies Hinweise auf Nierenschäden auf, so wie sogar 14 bis 30 % der Intensivpatienten in Wuhan und New York totales Nierenversagen erlitten. Aber auch über diese Symptome weiß man derzeit noch zu wenig, um über ihr Auftreten wissenschaftlich fundierte Aussagen treffen zu können.

Neurologische Probleme. Manche Patienten haben auch einen problematischen neurologischen Zustand und wechseln zwischen Lethargie und Reizüberempfindlichkeit.  
 
Herz. Aber auch das Herz kann unter einer SARS-CoV-2-Infektion leiden. Der Neurologe Mitchell Elkind von der "American Heart Association" sagt gegenüber der "Washington Post", dass auch einige COVID-19-Patienten Herzprobleme haben, obwohl sie eigentlich keine Atembeschwerden mehr zeigten. Dies sei auf Herzerkrankungen zurückzuführen. Dabei kommt es zu Herzrhythmusstörungen und anderen Herzverletzungen, wie etwa eine Herzmuskelschädigung.
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