Zwei zum Tode verurteilte Männer sollen "Gelegenheit zur Genesung" bekommen. Laut Anwälten würden ihre angegriffenen Lungen ihnen Qualen beim Verabreichen der Todesspritze verursachen.
Washington - Wegen der Covid-19-Erkrankung von zwei zum Tode verurteilten Mördern hat ein US-Bundesgericht die Verschiebung der Hinrichtungen angeordnet. Die Richterin Tanya Chutkan begründete am Dienstag die Entscheidung damit, dass den zwei Männern die Gelegenheit zur Genesung gegeben werden sollte. Das Justizministerium sollte die Exekutionen deshalb bis mindestens 16. März aufschieben. Der Termin liegt nach der Amtseinführung des designierten Präsidenten Joe Biden. Biden selbst lehnt die Todesstrafe ab.
Während viele US-Bundestaaten die Todesstrafe vollstrecken, wurden auf Bundesebene seit 2003 keine Menschen mehr hingerichtet. Trumps Justizminister William Barr kündigte im Juli 2019 dann die Wiederaufnahme der Hinrichtungen an. 2020 wurden so 10 Menschen auf Bundesebene getötet. So viele jährliche Hinrichtungen nach Bundesrecht hatte es seit über 120 Jahren nicht mehr gegeben.
Todeskandidaten hätten bei Hinrichtung Qualen wegen Corona
Die beiden Todeskandidaten sind die Afroamerikaner Cory Johnson (52) und Dustin Higgs (48). Johnson tötete 1992 sieben Menschen während er in einer Gang aktiv war. Higgs war 1996 bei der Entführung und Ermordung drei junger Frauen dabei.
Die Häftlinge sollten am Donnerstag und Freitag hingerichtet werden. Ihre Anwälte hatten geltend gemacht, dass die angegriffenen Lungen der beiden Männer ihnen unzumutbare Qualen bei der Verabreichung der tödlichen Injektionen verursachen würden.